A-ZBöhms Börsenlexikon
Lars Erichsen
Team Böhms-DAX-StrategieWas ist eine Anleihe?
Anleihen (Bonds/Rentenpapiere) sind Schuldscheine, die dem Gläubiger die Rückzahlung eines geliehenen Betrages inklusive Zinszahlungen garantieren. Für Unternehmen sind Anleihen eines der gängigsten Instrumente zur Kapitalbeschaffung und zur Finanzierung.
Als Käufer einer Unternehmensanleihe stellen Sie einem Unternehmen Geld zur Verfügung, mit dem dieses „arbeiten“ kann. Während der Laufzeit werden zu fest vereinbarten Zeitpunkten Zinszahlungen, die so genannten Kupons, fällig. Am Ende der Laufzeit wird der Kreditbetrag (Nennbetrag) rückerstattet.
Wie funktioniert eine Anleihe?
Anleihen unterscheiden sich von Aktien, da sie kein Eigentum verbriefen. Während Aktien für einen Anteil am Unternehmen stehen, repräsentieren Anleihen einen Teil eines Kredits.
Beispiel
Der typische Nennbetrag einer Anleihe liegt bei 100 Euro. Wenn ein Unternehmen also 500 Millionen Euro aufnimmt, werden entsprechend viele Anleihen begeben – bei einem Nennbetrag von 100 Euro sind das 5 Millionen Anleihen.
Hinsichtlich Laufzeiten, Zinszahlungen und der Währung, in der die Anleihen begeben werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Emittent (Herausgeber) der Anleihe bzw. der Schuldner kann die für ihn günstigsten Konditionen wählen und damit am Anleihemarkt Investoren suchen. Kann ein Emittent Zinszahlungen oder die Rückzahlung einer Anleihe nicht mehr leisten, gilt er als zahlungsunfähig (insolvent).
Typische Emittenten von Anleihen sind neben Unternehmen auch Staaten. Da diese Emittenten unterschiedlich kreditwürdig sind und andere Anforderungen an Kredite haben, gibt es am Anleihemarkt ein großes Angebot von Papieren zu unterschiedlichen Konditionen. Vor allem größere Investoren stellen sich so ein gemischtes Anleihe-Portfolio zusammen, das den eigenen Anforderungen an ein Investment entspricht. Neben der Bonität der Schuldner haben auch Leitzinsen und die Attraktivität konkurrierender Anlageklassen einen Einfluss auf die Kursentwicklung von Anleihen.
Böhms Praxistipp
Vernachlässigen Sie bei der Anlage trotz der niedrigen Zinsen Anleihen nicht. Grundsätzlich sollte ein ausgewogenes Depot immer auch aus Rentenpapieren bestehen. Rentenfonds oder entsprechende Mischfonds bieten die Möglichkeit zu einem diversifizierten (breit gestreuten) Investment in die Anleihen vieler Schuldner. Sie verringern dadurch das Risiko, bei der Insolvenz eines einzelnen Anleihe-Emittenten zu viel Geld zu verlieren.
Sind die Kurse bei Anleihen schon stark gestiegen und die Renditen sehr niedrig, können Sie Ihr Kapital stattdessen aber auch auf dem Tagesgeld-Konto parken.
www.lars-erichsen.de
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