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A-ZBöhms Börsenlexikon

Lars Erichsen

Team Böhms-DAX-Strategie
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Lars Erichsen

Was ist Inflation?

Inflation meint eine dauerhafte und umfassende Erhöhung der Preise für Güter und Dienstleistungen innerhalb einer Volkswirtschaft. Dies kommt in der Regel einer Minderung der Kaufkraft gleich, das Geld ist dann „weniger wert“.

Ursache für den Kaufkraftverlust ist der Umstand, dass Preise für Energie oder Lebensmittel in der Regel stärker steigen und zudem volatiler sind als das Einkommen.

Inflation wird am häufigsten über Verbraucherpreisindizes gemessen. Hierzu werden die Preise für einen virtuellen Warenkorb, der die wichtigsten Güter für einen durchschnittlichen Haushalt umfasst, überwacht. Seit 2002 berücksichtigt das Statistische Bundesamt bei der Messung der Inflation zudem die Verbesserung der Güter innerhalb dieses Warenkorbs. Dies führt zu niedrigeren Inflationsraten. Diese Praxis steht daher in der Kritik, der Vorwurf lautet: Die offizielle Statistik unterschätzt dadurch die tatsächliche Geldentwertung.

Ein weiteres Verfahren zur Messung der Inflation ist der BIP-Deflator, der Veränderungen des Preisniveaus sämtlicher Güter innerhalb einer Volkswirtschaft misst. Der BIP-Deflator ist der Quotient aus dem nominalen Bruttoinlandsprodukt und dem realen Bruttoinlandsprodukt und wird von Volkswirtschaftlern gegenüber Preisindizes bevorzugt.

Inflation ist eine der wichtigsten Kennzahlen für Notenbanken. Da ein wichtiges Ziel aller Notenbanken die Preisstabilität ist, achten Notenbanken darauf, dass eine bestimmte Obergrenze (Innerhalb der Eurozone 2%) nicht überschritten wird. Klettert die Inflation über ein bestimmtes Niveau, kann diese sich selbst verstärken, da drohender Kaufkraftverlust zu einer höheren Umlaufgeschwindigkeit des Geldes führt, was wiederum preistreibend wirkt. Die Notenbanken reagieren auf hohe Inflationsraten mit höheren Leitzinsen. So wird Kapital aus dem Wirtschaftskreislauf abgeschöpft und die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes gesenkt.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Warnen die Notenbanken vor einer hohen Inflationsrate, haben meist auch die Kapitalmärkte bereits eine lange Phase steigender Kurse hinter sich. Somit können hohe Inflationsraten für langfristig ausgerichtete Investoren ein Signal dafür sein, das Risiko im Portfolio zu senken. Da es in solchen Phasen aber zugleich auch häufig zu Übertreibungen am Kapitalmarkt kommt, fällt ein Ausstieg aus Investments besonders schwer.

Stefan Böhm
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