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A-ZBöhms Börsenlexikon

Lars Erichsen

Team Böhms-DAX-Strategie
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Lars Erichsen

Was sind BRIC-Staaten?

Unter dem Begriff BRIC-Staaten werden vier wichtige Schwellenländer zusammengefasst. Der Begriff BRIC wird aus den Anfangsbuchstaaten der Länder Brasilien, Russland, Indien und China gebildet. Die Abkürzung BRIC geht auf den Ökonomen und Chefvolkswirt bei Goldman Sachs Jim O'Neill zurück.

Der Begriff BRIC wird auch in Erweiterungen verwendet: Die Bezeichnung BRICS-Staaten umfasst z. B. eine Erweiterung um Südafrika. Bei der Abkürzung BRIICS-Staaten kommt auch noch Indonesien hinzu. In jüngerer Zeit prägte Jim O´Neill auch den Begriff „Next 11“, in dem 11 weitere Schwellenländer (von Bangladesch bis Vietnam) zusammengefasst sind, die den BRIC-Staaten folgen sollen.

Info

info Die Gemeinsamkeiten der BRIC-Staaten im Überblick

  • BRIC-Länder stehen wirtschaftlich in einem Aufholprozess gegenüber „klassischen Industrieländern“ wie Deutschland. Deshalb herrscht dort eine sehr hohe Wachstumsdynamik.
  • In den letzten Jahrzehnten zeichneten sich die BRIC-Länder durch überdurchschnittliche Wachstumsraten im Bruttoinlandprodukt aus. Nach Expertenmeinung sind die BRIC-Staaten dabei, sich zu weltweit führenden Wirtschaftsmächten zu entwickeln. Sie könnten in den kommenden Jahren die ökonomische Dominanz der westlichen Industrienationen ablösen.
  • In den BRIC-Staaten lebt ein hoher Anteil der Weltbevölkerung. Die BRIC-Staaten verfügen daher über ein großes Reservoir an zumeist kostengünstigen Arbeitskräften,aber ebenso über einen bedeutenden Absatzmarkt.
  • Rohstoff- und Erdölreserven sind zum Teil in großem Ausmaß vorhanden.

Erhebliche Unterschiede bestehen allerdings in den ökonomischen Strukturen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, die Exportquote und die Armutsquote der jeweiligen BRIC-Staaten divergieren zum Teil erheblich.

Die BRIC-Staaten (bzw. BRICS-Staaten) treffen sich regelmäßig auf Gipfeln, um ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik miteinander zu koordinieren. Währungspolitisch wollen sie ein Gegengewicht zum Dollar als Weltwährung schaffen.

Was muss ich als Anleger beim Thema BRIC-Staaten beachten?

Vor dem Hintergrund nachlassender Wachstumsdynamik in den Industrienationen haben die Schwellenländer für Investoren an Bedeutung gewonnen. Die BRIC-Staaten sind allein schon wegen ihrer Größe unter den Schwellenländern als interessante Anlagemärkte immer stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Eine wachsende Zahl an Finanzprodukten wird für diese Märkte emittiert. 

Deutlich erhöhten Gewinnchancen in BRIC-Staaten stehen allerdings auch gesteigerte Risiken gegenüber, die sich teilweise in einem niedrigeren Kreditrating der Finanzagenturen manifestieren. Besonders politische Instabilitäten, soziale Spannungen oder staatliche Eingriffe in das Wirtschaftsleben können Anlageverluste oder sogar -ausfälle nach sich ziehen. Aber auch Währungsverluste aufgrund von Abwertungstendenzen können die Renditeaussichten in BRIC-Staaten schmälern. Allerdings zeigten die BRIC-Staaten gerade während der Finanzkrise 2008 ein relativ hohes Maß an Finanzstabilität, es kam daher in den letzten Jahren zu Heraufstufungen durch die Rating-Agenturen.

Brasilien und Indien haben eine vergleichsweise stabile demokratische Kultur mit einer relativ gut funktionierenden Gewaltenteilung. Allerdings gibt es in beiden BRIC-Staaten eine starke soziale Ungleichheit mit innenpolitischen Spannungen. In Russland sind die demokratischen Institutionen allenfalls formal existent, faktisch herrschen eine zunehmende dirigistische Lenkung und eine willkürliche Justiz. China hat keinerlei demokratische Institutionen. In Indien und Russland kommen als negative Einflussfaktoren auch außenpolitische Konflikte mit den Nachbarstaaten zum Tragen.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Der Begriff BRIC ist inzwischen etwas überholt, auch andere Schwellenländer haben in den letzten Jahren an Attraktivität für Anleger gewonnen. Wegen des auf lange Sicht höheren Wachstums können dort höhere Renditen erzielt werden als in den Industrieländern. Allerdings gibt es in den einzelnen Ländern mitunter starke Schwankungen an den Kapitalmärkten, ausgelöst z. B. durch politische Konflikte. 

Streuen Sie daher Ihre Anlagen in den BRIC-Staaten und in den Schwellenländern im Allgemeinen auf viele Staaten, dadurch verringern Sie das Risiko. Gut eignen sich dafür z. B. Investments in ETFs auf Indizes wie den MSCI Emerging Markets (siehe hierzu: MSCI und MSCI World Index).

Stefan Böhm
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