A-ZBöhms Börsenlexikon
Lars Erichsen
Team Böhms-DAX-StrategieWas sind Schwellenländer?
Schwellenländer (Emerging Markets) bezeichnen ein Übergangsstadium zwischen einem Entwicklungsland und einer Industrienation. Schwellenländer (Emerging Markets) sind in der Regel nicht lange zuvor in einen Industrialisierungsprozess eingetreten. Der Umbau der wirtschaftlichen Strukturen weg vom Agrarland ist im hohen Tempo im Gang. Soziale Entwicklungsindikatoren können häufig nicht Schritt halten.
Der Begriff Schwellenländer (Emerging Markets) wurde in den 1970er Jahren im Zusammenhang mit den aufsteigenden asiatischen Staaten geprägt. Neben der englischen Bezeichnung „Emerging Markets“ werden Schwellenländer auch „Emerging Nation“ oder „Newly Industrialising Country“ genannt.
Verschiedene internationale Wirtschafts- und Finanzinstitutionen wie z. B. Weltbank, OECD oder IWF haben unterschiedliche Abgrenzungen für den wirtschaftlichen Entwicklungstand einzelner Länder vorgenommen. Je nach dem schwankt die Anzahl der weltweiten Schwellenländer erheblich.
Als typische Schwellenländer (Emerging Markets) gelten u. a. Länder wie Brasilien, Indien, China, Malaysia, Mexiko und Südafrika. Oftmals werden allerdings auch Russland und die mittel- und osteuropäischen Staaten des ehemaligen „Ostblocks“ zu den Schwellenländern gezählt. Diese Staaten sind zwar zum Teil bereits in hohem Maße industrialisiert, befinden sich aber aktuell in einer Phase, in der sie von einer zentralen Planwirtschaft auf eine Marktwirtschaft umstellen.
Spezifische Merkmale der Schwellenländer (Emerging Markets)
- relativ hohe Wachstumsrate im Bruttoinlandsprodukt
- niedrige Lohnkosten (daher als Produktionsstandort internationaler Konzerne interessant)
- Einkommens- und Vermögensverteilung durch starke Unterschiede geprägt (häufige Folge: politische Spannungen)
- hohes Bevölkerungswachstum (gilt aber z. B. nicht für die Länder des ehemaligen „Ostblocks“ oder für China)
Was müssen Sie beim Thema Schwellenländer als Anleger beachten?
Finanzmärkte in Schwellenländern (Emerging Markets) bieten wegen des hohen Wirtschaftswachstums und des oftmals höheren Zinsniveaus Gewinnchancen, die deutlich über denen der Finanzmärkte der großen Industrienationen liegen. Dem stehen allerdings erhöhte Verlust- und Ausfallrisiken einer Geldanlage gegenüber. Dementsprechend werden von den internationalen Finanzagenturen die Anleihen und Unternehmen aus den Schwellenländern (Emerging Markets) als riskanter eingestuft (mit einem niedrigeren „Rating“ versehen) als die aus den Industrienationen.
Profi-Anleger müssen daher z. B. für Anleihen aus den Schwellenländern höhere Prämien für Kreditausfallversicherungen bezahlen. Die hohe Schwankungsbreite der Anlagekurse machen eine hohe Aufmerksamkeit und kontinuierliche Marktbeobachtung durch Sie als Privatanleger notwendig.
Ökonomische Risiken bestehen in der oftmals schwachen Geldwertstabilität, die über eine Abwertung der nationalen Wertung zu Währungsverlusten führen können. Gerade die Währungen von Ländern mit hohen Inflations-Raten (häufig in Schwellenländern) stehen unter permanentem Abwertungsdruck. Kalkulieren Sie als Anleger daher überdurchschnittlich häufige Währungsverluste ein.
Böhms Praxistipp
Unterschätzen Sie nicht die Risiken durch politische Instabilität! Viele Schwellenländer (Emerging Markets) haben noch keine beständigen demokratischen Institutionen ausgebildet. Eine funktionierende Gewaltenteilung ist häufig nicht gegeben. Politische Spannungen und staatliche Eingriffe in den Kapitalverkehr können unliebsame Überraschungen bergen.
In Einzelfällen kann es sogar zu Verstaatlichungen und Enteignungen kommen. Verfolgen Sie als Anleger daher regelmäßig die aktuelle politische Situation in den für Ihre Geldanlage ausgewählten Schwellenländern (Emerging Markets).
Gleichzeitig bieten die Emerging Markets auch große Chancen. Wenn Sie
diese Nutzen wollen, dann empfehle ich Ihnen die Profi-Tipps meines
Kollegen Gerhard Heinrich vom Emerging-Markets-Trader.
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