Was ist das KUV?

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) ist eine Kennzahl zur Bewertung von Aktiengesellschaften bzw. Aktien. Das KUV eignet sich vor allem zur Bewertung von Unternehmen, deren Gewinne stark schwanken. Dies ist häufig der Fall bei Unternehmen, die expandieren oder die ihr Geschäft neu ausrichten. Das KUV setzt den aktuellen Börsen-Kurs der Aktie mit dem Umsatz je Aktie ins Verhältnis.

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis hat einen etwas schlechten Ruf, weil es zu Zeiten der New-Economy-Blase (Neuer Markt) 1999/2000 als Aktienkennzahl missbraucht wurde. Damals schrieben viele Gesellschaften rote Zahlen, weshalb das KUV als Bewertungskennzahl herangezogen wurde. Hohe Kurs-Umsatz-Verhältnisse schienen allerdings angesichts der großartigen Wachstumsaussichten gerechtfertigt. Ein Trugschluss. Das KUV hat die Schwäche, keine Aussage darüber zu ermöglichen, ob der Umsatz in Zukunft auch in Gewinn umgemünzt werden kann.

Meinung

Böhms Praxistipp

Beim KUV gibt es noch weniger als beim Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV einen Konsens darüber, welche Zahl denn für eine günstige Aktienbewertung spricht. Sie sollten daher das KUV nur als Teil einer tiefergehenden Aktienanalyse betrachten und weitere Kennzahlen heranziehen. Wie das KGV eignet sich auch das KUV vor allem zum Vergleich von Aktien aus derselben Branche.

Vor allem bei Turnaround-Spekulationen sollten Sie unbedingt auch einen Blick auf die Finanzierung eines Unternehmens werfen. Nur wenn die Finanzierung gesichert ist, hat ein Unternehmen die Zeit, um aus starken Umsätzen langfristig Gewinne zu schöpfen. Die Erfahrung hat dabei gezeigt, dass Sie als Anleger die dafür nötige Zeit lieber etwas großzügiger einschätzen sollten. Es sind schon einige Unternehmen mit einem attraktiven KUV in die Insolvenz gerutscht.