Orderzusätze, Teil 1: Market oder Limit?
Wie Sie Orderzusätze nutzen können, um Ihr Risiko zu kontrollieren!
Positionen mit Aktien oder ETFs in einem Depot sollten mit einem Stopp versehen werden. Egal welche Methoden der Analyse man anwendet, es gibt keine Garantie, dass man einen günstigen Einstiegszeitpunkt erwischt. Mit anderen Worten: Eine Fehlentscheidung muss gedanklich zumindest eingeplant werden. Damit die Auswirkungen kalkulierbar werden, setzt man einen Stopp-Loss, der den Verlust begrenzt.
Market-Aufträge: Nur in bestimmten Fällen zu empfehlen
Bei Ihrer Bank oder Ihrem Online-Broker werden Market-Aufträge häufig auch die Bezeichnung „billigst“ oder „bestens“ tragen. Der Kauf oder Verkauf wird an der Börse sofort zum nächsten verfügbaren Preis ausgeführt. Einen derartigen Auftrag sollte man nur platzieren, wenn man um jeden Preis (im wahrsten Sinne des Wortes) bedient werden möchte. Darüber hinaus kommen Market-Aufträge sinnvoll nur in einem hochliquiden Markt zum Einsatz. Möchten Sie einen DAX-Wert kaufen, dann ist dies etwa im Xetra-Handel auch mit diesem Orderzusatz relativ ungefährlich. Bei einem Nebenwert mit geringerem Handelsvolumen oder an einer kleineren Börse, z.B. Düsseldorf oder Hamburg, droht die Gefahr einer unvorteilhaften Ausführung und einer Verschlechterung des Ergebnisses.
Limitierter Auftrag: Auf der sicheren Seite
Bei einem Limit-Auftrag hat nicht die augenblickliche Ausführung Priorität, sondern der Preis, den der Anleger erzielen möchte. Ein Käufer ist maximal bereit das angegebene Limit zu bezahlen, ein Verkäufer möchte mindestens das Limit erhalten. Natürlich können die Ausführungen in beiden Fällen auch besser als gewünscht sein, aber nie schlechter. Dafür geht man das Risiko ein, dass der Auftrag nicht abgearbeitet werden kann. Wichtig: Bitte beachten Sie, dass ein Limit-Auftrag ohne weiteren Zusatz am Ende des Handelstages gelöscht wird. Soll der Auftrag bis zu einem bestimmten Zeitpunkt oder bis er wieder gelöscht wird gültig sein, dann müssen diese Angaben bei der Orderaufgabe berücksichtigt werden. Das gleiche Prozedere gilt nach der Auszahlung einer Dividende – Orderzusätze werden dann seitens der Börse gelöscht und müssen neu platziert werden.
Die Fakten
- Market-Aufträge zur sofortigen Ausführung heißen auch „billigst“ oder „bestens“
- „billigst“- und „bestens“-Aufträge sind nur in hochliquiden Märkten ratsam
- Limit-Aufträge gelten nur am Tag der Ordererteilung. Die Dauer kann jedoch verlängert werden.
- Bei Ereignissen wie Dividendenausschüttungen werden Limit-Aufträge automatisch gelöscht
Kurz und kompakt
Wer als Anleger an der Börse handelt, der hat bei der Eröffnung seines Depots und der Auswahl der entsprechenden Risikoklasse seine Kenntnisse per Unterschrift bestätigt. In der Praxis wohl nur ein formaler Akt, denn einen entsprechenden Test gibt es nicht. Selbst wenn Sie nur gelegentlich ein Wertpapier handeln – Sie sollten die Ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente kennen. Die verschiedenen Orderzusätze unterstützen Sie bei der strategischen Geldanlage und helfen Risiken zu kontrollieren.