ETF Steuern: So funktioniert die ETF Steuererklärung!
Beachte diese Steuertipps!
Kürzlich habe ich Dir in einem anderen Video allgemeine Informationen rund um die Welt der ETFs gegeben. Daraus resultierten viele Fragen, die ich Dir in diesem Video-Beitrag und in weiteren Beiträgen gerne ausführlicher beantworte. Da die mit Abstand meisten Fragen sich um das Thema Steuern und Steuererklärung in Sachen ETF drehten, möchte ich damit beginnen. Aber Vorsicht: Ich bin kein Steuerberater, sondern möchte Dir lediglich nahebringen, dass die Thematik Steuern und ETF sehr einfach ist.
ETFs: Wieviel Steuern werden fällig?
Auf alle Kapitalerträge ist Abgeltungssteuer zu zahlen. Und da auch Deine ETF-Gewinne zu den Kapitalerträgen zählen, werden 25 Prozent Steuern fällig. 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag (kurz "Soli") kommen außerdem auf die 25 Prozent Abgeltungssteuer hinzu, die Du für Deine Kapitalerträge zahlen musst. Damit erhöht sich der Steuerbetrag auf 26,375 Prozent. Bist Du Mitglied einer Kirche kommt auch noch Kirchensteuer dazu. Dein Fonds-Anbieter berechnet und überweist die Abgeltungssteuer direkt an das zuständige Finanzamt.
ETFs und Steuern: Wie hilft Dir der Sparerpauschbetrag?
Kennst Du noch die guten alten Werbungskosten? Diese wurden mittlerweile abgelöst durch den sogenannten Sparerpauschbetrag. Für Dich alleine beträgt der Sparerpauschbetrag, also der Freibetrag bis zu dessen Höhe keine Abgeltungssteuer anfällt, 801 € und für gemeinsam veranlagte das Doppelte, also 1.602 €.
Wesentlich interessanter allerdings finde ich die Nichtveranlagung für Steuern. Die tritt dann in Kraft, wenn das gesamte Einkommen 8.354 € im Jahr nicht übersteigt. In diesen Genuss kommen manche Rentner, ganz sicher aber viele Jugendliche. Clever wie Du bist, hast Du jetzt erkannt, was zu tun ist. Richtig, Du schließt einen ETF-Sparplan auf den Namen Deiner Kinder ab. Das führt dann meist unweigerlich zur Nichtveranlagung.
Was ist der Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs?
Immer wieder bekomme ich die Frage gestellt, was der Unterschied zwischen einem thesaurierenden und einem ausschüttenden ETF Sparplan ist: Bei einem ausschüttenden ETF-Sparplan werden die Erträge, zum Beispiel Dividenden, an Dich ausgeschüttet. Oft passiert das quartalsweise. Auf die Erträge wird dann die Abgeltungssteuer gezahlt.
Thesaurierende Fonds schütten gar nichts aus, sondern legen den erwirtschafteten Ertrag sofort in den Fonds an. Aber auch hier kommst Du nicht um die Abgeltungssteuer herum. Zu einem bestimmten Stichtag werden die Erträge festgestellt und dann steuerlich berücksichtigt.
Was passiert steuerlich bei ausländischen ETFs?
Ein bisschen aufwändiger wird es, wenn der Anbieter im Ausland sitzt. Hier musst Du selbst aktiv werden und anhand der Jahresberichte die Daten für das Finanzamt bereithalten. Dividenden und Zinsen musst Du jedes Jahr versteuern. Da fast alle relevanten ETF-Sparpläne in Deutschland sitzen, gehe ich an dieser Stelle nicht weiter auf das Thema ein.
Kurz und kompakt
Ich glaube, ich habe nicht zu viel versprochen, als ich Dir gesagt habe, dass die steuerliche Behandlung eines ETFs kein Hexenwerk ist. Wobei ich noch einmal betonen möchte, dass ich nur allgemeine Feststellungen getroffen habe. Solltest Du darüber hinaus noch Fragen haben, dann konsultiere bitte einen Steuerberater. Oder nutze einfach die Kommentarfunktion und frag' die Community meines YouTube-Kanals direkt unter meinem YT-Video "ETF Steuern". Irgendjemand kann Dir bestimmt fundiert antworten. Davon lernen wir dann alle etwas.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Geldanlage.
Wir sehen uns, Du mich auf jeden Fall.
Dein Lars Erichsen
Melpomene - Fotolia.com