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Der Relative Strength Index (RSI) von Wilder

Grundlagen der Charttechnik, Teil 2

Nachdem ich im ersten Teil dieser Serie die 200-Tage-Linie vorgestellt habe, folgt nun mit dem RSI ein wichtiger charttechnischer Indikator, der stellvertretend für eine Reihe von sogenannten „Oszillatoren“ steht. Der RSI wurde im Jahr 1978 von Welles Wilder entwickelt und ist heute einer der populärsten technischen Indikatoren. Es gibt mehrere Varianten (Relative Momentum, Relative Performance). Dieser oszillierende (hin und her schwankende) Indikator kann sich theoretisch zwischen 0 und 100 bewegen. Anders als der Name vermuten lässt, stellt der RSI keine Aktie oder anderen Basiswert in Relation zu einem anderen Wert, sondern es stehen die Auf- und Abwärtsbewegungen einer Aktie in Relation zu einer Zeitspanne im Blickpunkt. Um das Verhältnis dieser Auf- und Abwärtsperioden zueinander zu messen, wählte Wilder eine Grundeinstellung von 14 Zeiteinheiten.

Anwendung des RSI in der Praxis

Auch heute wird Ihnen der Indikator mit dieser Grundeinstellung von den meisten Chartprogrammen angezeigt. Steigt der RSI über die Marke von 70, zeigt dies einen überkauften Zustand an, fällt er unter 30, einen überverkauften. Fällt ein Kurs weiter, während der RSI schon wieder ansteigt, dann spricht man von einer Divergenz, die eine Richtungsänderung andeuten kann. Der RSI sollte jedoch niemals als alleiniges Kriterium genutzt werden, um über Kauf oder Verkauf zu entscheiden.

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Die Fakten

- Entwickelt wurde der RSI von Welles Wilder im Jahr 1978

- Mit dem RSI können Überhitzungen, sowohl nach oben als auch nach unten grafisch dargestellt werden

- Ein Anstieg über 70 zeigt einen überkauften, ein Rutsch unter 30 einen überverkauften Zustand an

- Der RSI sollte, genau wie andere Indikatoren, niemals als alleiniges Kriterium für eine Handelsentscheidung genutzt werden

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Der RSI ist ein Indikator, mit dem Überhitzungen sowohl nach oben als auch nach unten grafisch dargestellt werden können. Verläuft die Linie oberhalb von 50, dann gibt es mehr Käufer als Verkäufer für den Basiswert, der Kurs steigt. Gegensätzliches gilt bei einem Verlauf unter der 50er-Linie. Sie können sich den RSI in praktisch jeder Chart-Software mit der Standardeinstellung anzeigen lassen. Er ist hilfreich bei der Bestimmung des optimalen Zeitpunktes für einen Kauf bzw. Verkauf einer Aktie oder eines Index. Seine Anwendung kann auf verschiedenen Zeitebenen hilfreich sein.

Lars Erichsen
Wenig Zeit?
Bildquellen:
Market Maker
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