Warum beschweren sich alle über EZB-Chef Mario Draghi?
Darum steht der EZB-Präsident unter Dauer-Beschuss!
Mario Draghi ist nicht zu stoppen! Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Anleihekäufe erhöht und den Einlagen-zinssatz gesenkt. Damit nicht genug - es wird in Zukunft sicher weitere Entscheid-ungen geben, die es Dir als Sparer schwer machen, eine ordentliche Rendite zu erzielen. Verständlich also, dass der EZB-Präsident im Zentrum der Kritik steht. Nicht nur Sparer kritisieren ihn, selbst Geldinstitute haben genug von seinen Ideen. Allerdings empfinde ich deren Schelte in Richtung EZB oftmals als unehrlich.
EZB-Geldpolitik gegen den Rest der Bankenwelt?
Klar, Sparkassen oder Volksbanken haben jetzt ein Problem: Das klassische Zinsgeschäft fällt weg, weil sich keine Margen mehr erzielen lassen, mit denen Geld zu verdienen wäre. Trotzdem, wenn sich ein Sparkassenvorstand nun hinstellt und beklagt, wie arm die Sparer dran sind, dann kann ich ihn nur auffordern, den Sparer doch selbst besser zu behandeln – und zum Beispiel auf Dispo-Zinsen zu verzichten. Letztlich geht es eben doch ums eigene Geschäft, aber damit das nicht so auffällt, wird gerne der Bürger mit seinen Nöten vorgeschoben.
Die großen Geschäftsbanken kritisieren den EZB-Chef und die EZB-Geldpolitik ebenfalls, aber verhaltener. Auch das hat mit deren eigenem Geschäft zu tun: Die meisten Banken halten hohe Bestände verschiedenster Anleihen und deren Wert steigt, so lange die EZB Anleihen kauft. Das Zinsgeschäft ist zwar auch ein Teil des Geschäftsmodells großer Banken, aber so lange das Anleihe-Geschäft floriert, mag niemand die EZB zu drastisch kritisieren. Würde die EZB plötzlich Anleihen verkaufen, erlitten die Banken erhebliche Spekulations-Verluste.
So reagieren andere Notenbanken auf die Entscheidungen des EZB-Präsidenten Draghi
Die Notenbanken weltweit fahren keinen einheitlichen Kurs: Speziell die US-Notenbank Fed steuert entgegen dem Kurs der EZB, was mit dem Umstand zusammenhängt, dass die Amerikaner schneller aus der Finanzkrise gekommen sind als die Europäer. Jetzt bestimmt in erster Linie die Sorge vor einer Inflation die Politik des US-Instituts und geringe Zinsen sind ein Faktor, der eine Inflation begünstigen kann. Andere stützen den EZB-Kurs, zum Beispiel die neuseeländische Notenbank, die bei mancher EZB-Entscheidung unmittelbar nachzieht.
Wie reagierst Du richtig auf die EZB-Geldpolitik?
Du als Sparer hast bei diesen Vorgängen wenig Einfluss, und Du solltest Dich darauf einstellen, dass zumindest mittelfristig die EZB bei ihrer Politik bleibt. Was wiederum bedeutet, dass Du Dich nach lohnenden Renten- oder anderen derartigen Produkten, die die Banken früher gerne verkauft haben, jetzt gar nicht erst umschauen brauchst. Es gibt sie nicht. Wer nicht spekulieren, sondern eine sichere Rendite erzielen will, der muss derzeit schlicht abwarten und auf Besserung hoffen.
In jedem Fall empfehle ich Dir, über ein Investment in Edelmetalle nachzudenken. Gold und Silber halte ich derzeit für eine vernünftige Anlage, weil Edelmetalle voraussichtlich von der schwierigen Zinssituation profitieren werden.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Geldanlage.
Wir sehen uns, Du mich auf jeden Fall.
Dein Lars Erichsen
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