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Umweltsünder Bitcoin?

Der Energieverbrauch bei der Herstellung und der Nutzung von Kryptowährungen ist bedenklich

Nicht zum ersten Mal äußere ich mich kritisch über Bitcoin & Co. Sie kennen meine Meinung zu Chancen und Risiken der Krypotwährungen. Ein weiterer Aspekt, dem wachsende Bedeutung zukommt, bleibt jedoch oftmals unbedacht: Der Energieverbrauch beim Mining – also dem Schürfen neuer Bitoins, Etheriums oder anderer Kryptowährungen – und bei Transaktionen. Wenn also Ihr Sprössling nach einer neuen Grafikkarte verlangt, um digitale Coins zu schürfen, sollten Sie hellhörig werden und Ihre Stromrechnung im Blick behalten.

Bitcoin verbraucht bereits mehr Energie als Irland

Das Herstellen neuer Bitcoins benötigt viel Rechnerleistung und ist daher sehr energieaufwändig. Die ursprüngliche Idee hinter den Krypotwährungen,die Dezentralität, ist zugleich eine Stärke und eine Schwäche. Ununterbrochen laufen Transaktionen mit digitalen Coins, die natürlich aufgezeichnet werden müssen.

Dieses Verzeichnis ist die Blockchain. Bitcoins sind nicht unendlich herzustellen, es wird immer aufwändiger, neue Coins zu schürfen. Neben extrem guter Hardware wird daher immer mehr Energiebenötigt. Inzwischen verbraucht der Bitcoin bereits soviel Energie wie Irland, Tendenz steigend.

Das ist auch der Grund, warum die meisten Serverfarmen in China stehen und nicht etwa in Deutschland, denn das würde sich aufgrund der hohen Strompreise hierzulande viel weniger lohnen.

Bitcoin wegen Kohlekraftwerken ein Klimakiller ?

In China kommt der Strom allerdings hauptsächlich aus Kohlekraftwerken, die als Klimakiller gelten. Laut digiconomist.net kann alleine mit dem Strom, den eine einzige Transaktion verbraucht, ein Kühlschrank für ein ganzes Jahr betrieben werden.

Auch beim zweitwichtigsten digitalen Coin, Ethereum, ist der Energieverbrauch sehr hoch, wenngleich nicht ganz auf dem Bitcoin- Niveau. Sind die Bestrebungen bspw. der chinesischen Regierung für ein Bitcoin-Verbot also auch vor dem Hintergrund der Energie- und Umweltpolitik und nicht nur als Mittel zur Eindämmung der Kapitalflucht zu sehen?

Kommt der „grüne“ Bitcoin?

Wenn man die Smog-Bilder aus Peking und anderen chinesischen Großstädten kennt, so ist dies wohl keine besonders weit hergeholte Spekulation. Dabei ginge es auch anders, so z.B. wenn beim Mining der Strom aus Erneuerbaren Energien kommen würde und nicht aus schmutzigen Kohlekraftwerken. Einige Mining-Farmen nutzen diesen Weg bereits heute, schürfen also quasi nachhaltige Bitcoins, ohne die Umwelt zu belasten. Leider trifft dies nicht auf alle Miner zu.

Doch abgesehen vom Umweltaspekt stellt sich die Frage, ob ein Zahlungssystem, das im Vergleich zu etablierten Systemen wie z.B. dem Netzwerk des Kreditkartenanbieters Visa so sehr viel mehr Energie verbraucht, langfristig überlebensfähig ist. Expertenprognosen zufolge muss 2020 mehr Energie aufgewendet werden, als der Staat Dänemark benötigt, um nur den Bitcoin am Leben zu erhalten.

Info

info Die Fakten

- Bitcoins und andere Digitalwährungen sind endlich. Für die Herstellung neuer Coins muss immer mehr Rechnerleistung und damit Energie aufgewendet werden

- Miner verdienen umso mehr, je niedriger der Strompreis ist

- Bitcoins und andere Kryptowährungen verbrauchen im Vergleich zu traditionellen Zahlungssystemen ungleich mehr Energie

- In Deutschland kostet eine Bitcoin- Transaktion derzeit ca. 70 Euro, in China ca. 23 Euro

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Der Energieverbrauch bei Herstellung und Transaktionen von Kryptowährungen wird künftig immer stärker in den Fokus rücken. Angesichts der Auswirkungen auf die Umwelt ist Kritik durchaus berechtigt.

Einige Öko-Miner sind bereits aktiv, so z.B. in Österreich mit Wasserkraft. Das Wasser wird zugleich zur Kühlung der Mining- Ausrüstung genutzt und sorgt dadurch für effiziente Produktion und somit sogar für eine höhere Profitabilität.

Lars Erichsen
Wenig Zeit?
Bildquellen:
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