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Optionsscheine-Aufgeld: Agio - eine klassische Kennziffer

Wichtige Tipps für Optionsscheine und Aufgeld

Sie möchten einen Teil Ihres angesparten Kapitals spekulativ anlegen, am liebsten mit Optionsscheinen? Hmmmm, können Sie mir denn folgende Begriffe erklären? Aufgeld, Strike, innerer Wert, im Geld, aus dem Geld. Nein? OK, kein Weltuntergang!

Lassen Sie sich von den Fachbegriffen nicht abschrecken. Sie müssen nur ein bisschen Zeit investieren, um das Wichtigste zu verstehen. Wenn Sie sich dann an einige Grundregeln halten, vermeiden Sie sicher viele typische Fehler, die Anleger häufig bei Optionsscheinen machen. Mit diesem Artikel legen wir den Grundstein für Ihren erfolgreichen Optionsschein-Handel. Lassen Sie uns keine Zeit verlieren!

Optionsscheine-Agio: Was ist das?

Das Aufgeld, auch Agio genannt, ist eine der wichtigsten und bekanntesten Kennzahlen im Zusammenhang mit Optionsscheinen. Konkret gibt das Agio an, um wie viel der Kauf eines Basiswertes über einen Optionsschein teurer ist als der direkte Kauf des Basiswertes, beispielsweise eine Aktie. Das gilt sowohl für den Kauf (Call-Optionsschein) als auch für den Verkauf (Put-Optionsschein) des Basiswertes.

Anders ausgedrückt gibt das Aufgeld bei einem Optionsschein Auskunft darüber, wie viel Prozent der Basiswert bis zur Fälligkeit des Optionsscheins im Minimum an Wert zulegen (Call) bzw. fallen (Put) muss, damit für den Halter des Optionsscheins keine Verluste eintreten. Ein hohes Aufgeld macht den Optionsschein also relativ teuer, sodass ein geringes Agio gleichzeitig ein Qualitätsmerkmal von Optionsscheinen darstellt.

Warum aber zahlen Sie als Optionsscheinkäufer überhaupt ein Aufgeld, wenn der direkte Kauf oder Verkauf z.B. der Aktie doch günstiger wäre? Der Grund ist die Chance, mit dem Optionsschein einen höheren Gewinn zu erzielen, wenn sich die Aktie in die von Ihnen erwartete Richtung entwickelt.

Info

info Beachten Sie diese 3 Faustregeln:

1. Das Aufgeld ist umso höher, je weiter ein Optionsschein aus dem Geld liegt (und umgekehrt).

2. Das Aufgeld ist umso höher, je länger die Restlaufzeit des Optionsscheins ist.

3. Das Aufgeld ist umso höher, je höher die implizite Volatilität des Optionsscheins ist.

Optionsscheine-Strike: Was ist das?

Ein wichtiger Fachbegriff im Zusammenhang mit Optionsscheinen ist ebenfalls der sogenannte Strike Price (kurz Strike). Es handelt sich dabei exakt um den innerhalb des Optionsscheins definierten Preis, zu dem Sie als Optionsscheininhaber am Ende der Laufzeit des Optionsscheins den jeweiligen Basiswert kaufen bzw. verkaufen können. Demzufolge stellt der Strike die Höhe des Basispreises bzw. des Bezugs- und Ausübungskurses dar. Der Strike Price ist insbesondere von Bedeutung, weil Sie aus der Differenz zwischen dem aktuellen Preis/Kurs des Basiswertes und dem Strike Price das Risiko des Optionsscheins ableiten können.

Info

info Beachten Sie:

Je weiter bei einem Call-Optionsschein der Kurs des Basiswerts unter dem Basispreis liegt, desto größer ist das Risiko für Sie als Anleger (bei einem Put-Optionsschein verhält es sich spiegelverkehrt). Der Optionsschein hat in diesem Fall einen hohen Hebel, was zu hohen Gewinnen, aber eben auch zu hohen Verlusten führen kann.

Optionsscheine im Geld und aus dem Geld: Was ist das?

Experten sprechen im Zusammenhang mit Optionsscheinen häufig davon, dass diese entweder im Geld oder aus dem Geld sind. Ein Optionsscheinen liegt dann im Geld, wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes bei einem Call-Optionsschein oberhalb des im Schein genannten Basispreises notiert. Bei einem Put-Optionsschein würde im Geld liegen exakt die gegenteilige Konstellation beinhalten, nämlich dass der Kurs des Basiswertes unterhalb des Basispreises liegen würde. Die Bezeichnung aus dem Geld wird bei einem Call-Optionsschein dann verwendet, wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes unterhalb des Basispreises notiert.

Info

info Beachten Sie:

Optionsscheine, die aus dem Geld sind, bergen für Sie als Anleger zwar größere Gewinnchancen, aber eben auch ein größeres Risiko. Optionsscheine, die im Geld liegen, sind gerade für Einsteiger geeigneter.

Optionsscheine und ihr innerer Wert: Was ist das?

Eine Besonderheit besteht bei Optionsscheinen darin, dass diese sich zum einen aus dem Zeitwert und zum anderen aus dem sogenannten inneren Wert zusammensetzen. Während sich der Zeitwert aus der Restlaufzeit des Optionsscheins ergibt, benennt der innere Wert den Geldbetrag, den Sie mittels der Ausübung des Optionsscheins realisieren können.

Anders ausgedrückt handelt es sich beim inneren Wert eines Optionsscheins um die Differenz zwischen dem derzeitigen Kurs des Basiswertes sowie dem Basispreis des Optionsscheins. Daraus können Sie ableiten, dass der innere Wert eines Optionsscheins nicht negativ sein kann, da es keine Pflicht zur Ausübung der Option gibt. Optionsscheine, die aus dem Geld liegen, besitzen keinen inneren Wert, sondern nur einen Zeitwert. Dagegen besitzen Optionsscheine, die im Geld liegen, sowohl einen Zeitwert als auch einen inneren Wert.

Info

info Beachten Sie:

Der innere Wert eines Call-Optionsscheins steigt an, wenn auch der Kurs/Preis des jeweiligen Basiswertes ansteigt. Der innere Wert bezeichnet beim Optionsschein also dessen wahren (theoretischen) Wert, wobei der Kurs von Optionsscheinen in aller Regel oberhalb dieses inneren Wertes liegt.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Merken Sie sich abschließend folgende drei wichtige Fakten:

1. Optionsscheine, die aus dem Geld liegen und ein hohes Aufgeld aufweisen, besitzen auch eine hohe Hebelwirkung. Das bedeutet für Sie neben großen Chancen ebenso hohe Risiken.

2. Das Gefährliche dabei: Optionsscheine, die aus dem Geld liegen, haben einen hohen Zeitwertverlust. Wenn Sie solche Optionsscheine kaufen und liegen lassen, verlieren diese ständig an Wert, auch wenn sich der Basiswert, z.B. die Aktie, gar nicht bewegt. Solche Optionsscheine eignen sich daher vor allem für kurzfristige Spekulationen.

3. Als Einsteiger im Bereich Optionsscheine sollten Sie lieber mit dem Kauf von Optionsscheinen, die im Geld liegen und einen geringeren Hebel aufweisen, beginnen.

Stefan Böhm
Bildquellen:
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