Formen der Altersvorsorge - Teil 2
Richtig für's Alter vorsorgen - so geht's!
In Teil 1 habe ich Ihnen bereits Formen der Altersvorsorge vorgestellt - z.B.: die gesetzliche Rentenversicherung, Privat-Rente, Riester-Rente und die Lebensversicherung. In der nachfolgenden Infografik erläutere ich Ihnen nun weitere Formen der Altersvorsorge - darunter: die Rürup-Rente, betriebliche Altersvorsorge, Sofortrente und Immobilien.
Rürup-Rente
Vom Staat steuerlich geförderte private Rentenversicherung. Eine lebenslange Rente ist garantiert.
Vorteile:
- Hoher Steuervorteil. Gut drei Viertel der Beiträge von maximal 20.000 Euro können aktuell von der Steuer abgesetzt werden, bis 2025 werden es 100 Prozent sein.
- Für Rürup-Renten besteht ein Pfändungsschutz bei Insolvenz.
- Durch den steuerlichen Vorteil erhöht sich effektiv die Verzinsung Ihres eingesetzten Kapitals deutlich.
Nachteile:
- Das Regelwerk für Rürup-Renten ist sehr strikt, sie sind z.B. zwingend als lebenslange Renten auszuzahlen. Dadurch ist die Rendite geringer als bei anderen privaten Rentenversicherungen und Sparformen.
- Eine Rürup-Rente ist nicht vererbbar oder beleihbar und kann nicht in eine Immobilienfinanzierung eingebaut werden.
- Die Stiftung Warentest hat große Unterschiede bei den Rürup-Policen festgestellt. Sie müssen bei der Auswahl sehr vorsichtig vorgehen und sich am besten unabhängig beraten lassen.
Für wen lohnt sich die Rürup-Rente?
Für Selbstständige oder Freiberufler kann sich die Rürup-Rente wegen der steuerlichen Förderung lohnen. Allerdings sollten Sie den Steuervorteil gegen den Nachteil einer geringeren Rendite abwägen.
Betriebliche Altersvorsorge
Steuerlich geförderte Zusatzrente, die der Arbeitgeber direkt vom Lohn überweist. Bis zu 4 Prozent des Gehalts können vor Steuern und Abgaben in eine Rentenversicherung fließen. Es gibt verschiedene Modelle, von denen die Direktversicherung am beliebtesten ist. Angestellte haben seit 2002 das Recht auf eine betriebliche Altersvorsorge.
Vorteile:
- Die Rente wird vom Brutto bezahlt, Sie müssen also netto auf weniger verzichten, als Sie in die Altersvorsorge stecken.
- Wegen der Masse an Abschlüssen sind die Gebühren häufig niedriger als bei einer individuellen Rentenversicherung.
- Die Rentenansprüche können Sie beim Wechsel des Arbeitsplatzes mitgenommen werden.
- Eine Kapitalauszahlung zu Rentenbeginn ist möglich.
Nachteile:
Sie können nicht frei wählen, sondern müssen die Variante einer Rentenversicherung nehmen, die vom Arbeitgeber angeboten wird.- Beim Wechsel des Arbeitsplatzes kann es Probleme mit der Übertragung der Rente geben.
Für wen lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge?
Die Betriebsrente lohnt sich vor allem dann, wenn Ihnen Ihr Arbeitgeber etwas zur Altersvorsorge zuschießt. Da dies Verhandlungssache ist, lohnt sich die Betriebsrente vor allem für Besserverdiener.
Sofortrente
Sie zahlen bei Rentenbeginn Ihre Ersparnisse an einen Versicherer und der kalkuliert daraus eine lebenslange Rente.
Vorteile:
- Ihr angespartes Kapital kann nicht ausgehen, Sie erhalten in jedem Fall eine lebenslange Rente.
Nachteile:
- Die Versicherer kalkulieren mit übertrieben hohen Lebenserwartungen, das mindert die monatliche Rente. Bei einer Einzahlung von 100.000 Euro bieten die besten Anbieter aktuell eine magere monatliche Rente von etwa 390 Euro (für einen 65-jährigen Mann).
- Bei Tod nach Rentenbeginn entfallen die noch bestehenden Ansprüche aus der Rente, das Geld ist weg. Es kann aber eine Rentengarantiezeit vereinbart werden, so dass die Rente bei Tod eine bestimmte Zeit an die Erben weitergezahlt wird. Auch kann eine Weiterzahlung an den überlebenden Partner vereinbart werden – Beides verringert die Rentenhöhe allerdings erheblich.
Für wen lohnt sich die Sofortrente?
Für alle, die nicht das Risiko eingehen wollen, dass Ihnen die Ersparnisse ausgehen und die mit einer hohen Lebenserwartung rechnen. Wenn Sie über eine Grundsicherung verfügen, z.B. aus der gesetzlichen Rentenversicherung, sollten Sie besser selbst einen Auszahlungsplan für Ihre Rente erstellen.
Selbst genutzte Immobilie
Sie investieren während Ihrer Erwerbstätigkeit in ein Haus oder eine Wohnung (bzw. zahlen einen Kredit ab) und sparen sich dadurch im Alter die Miete.
Vorteile:
- Sie haben kein Problem mit steigenden Mieten, dürfen aber nicht vergessen, steigende Nebenkosten einzukalkulieren.
- Eine Immobilie ist im Gegensatz zu vielen anderen Geldanlagen krisensicher.
Nachteile:
- Die Finanzierung einer Immobilie ist mit Unwägbarkeiten verbunden. Sie sollten darauf achten, beim Eintritt ins Rentenalter schuldenfrei zu sein.
- Geringe Flexibilität. Sollten Sie zum Verkauf der Immobilie gezwungen sein, drohen hohe Verluste.
Für wen lohnen sich selbst genutzte Immobilien?
Vor allem für Menschen, die wissen, wo sie im Alter leben wollen.
Lesen Sie gleich im Anschluss noch Teil 3 meiner Serie "Formen der Altersvorsorge". Wenn Sie Fragen auf dem Herzen haben, kontaktieren Sie mich gerne. Ich helfe Ihnen, so schnell es mir möglich ist.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Altersvorsorge,
Ihr Stefan Böhm