3 Top-Tipps für ein urlaubsfestes Depot!
Geldanlage im Urlaub: So sichern Sie Ihr Depot ab!
Heute erzähle ich Ihnen eine Geschichte aus meinem Leben: Ich habe vor über 20 Jahren mit dem Handel an der Börse angefangen, weil ich mehr Rendite als die üblichen Zinsen auf Sparbuch & Co für meine private Altersvorsorge erwirtschaften wollte und mich sowieso schon immer für den Finanzmarkt interessierte. Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch ich musste Bücher wälzen, Seminare besuchen und Erfahrung anhand von Erfolgen und Misserfolgen sammeln.
Ich erinnere mich noch sehr gut, als mein erster Urlaub als Aktionär bevorstand. Während ich meinen Koffer packte, überlegte ich noch, ob ich mein Depot vielleicht absichern sollte. "Ach, wozu? Ich lese im Urlaub ja sowieso Zeitung und kann jederzeit per Telefon reagieren", sagte ich mir und wusste noch nicht, dass ich diese Entscheidung später bitter bereuen werde. Übrigens: Die Jüngeren von Ihnen werden es kaum für möglich halten, den Onlinehandel per Internet gab es noch nicht.
Darum ist ein urlaubsfestes Wertpapierdepot wichtig!
Angekommen am Strand machte ich es mir auf meiner Liege gemütlich und freute mich, endlich wieder die Sonne zu sehen. Doch schon am dritten Urlaubstag hielt ich die Ruhe nicht mehr aus und musste endlich einen Blick in die Zeitung auf dem Tisch neben mir werfen, um die Börsenkurse zu checken. Was ich da sah, war alles andere als erfreulich für mich. Die Kurse spielten verrückt und ich wusste, wenn ich jetzt nicht sofort reagiere, setze ich noch mehr Geld in den Sand. Ab diesem Zeitpunkt war mein Urlaub gelaufen. Ich stand gedanklich ständig unter Strom, da mich die Sorge um mein Wertpapierdepot innerlich quälte.
Was lernen Sie daraus? Egal ob Sommer oder Winter - Ferienzeit ist Urlaubszeit! Und Sie brauchen Urlaub, um einfach mal abzuschalten und um Ihre Energie-speicher wieder aufzufüllen. Schließlich besteht das Leben nicht nur aus Arbeit und Finanzen. Sie werden sich aber nur erholen, wenn Sie gedanklich nicht ständig zum alltäglichen Arbeitsstress abschweifen und sich zusätzlich Sorgen um Ihre Wertpapiere machen. Damit Sie als Anleger im Urlaub Ihre Seele baumeln lassen können, sollten Sie also vor Urlaubsbeginn Ihr Depot absichern. Dann erleben Sie keine bösen Überraschungen über erlittene Kursverluste. Wie das geht, erkläre ich Ihnen mit der nachfolgenden Infografik "3 Top-Tipps für ein urlaubsfestes Depot"!
Schritt 1 zum urlaubsfesten Depot
Vor dem Urlaub ist der beste Zeitpunkt, um Ihr Wertpapierdepot mal wieder auf Vordermann zu bringen. Analysieren Sie dabei frei von Emotionen, welche Wertpapiere noch zur Ihrer Anlagestrategie passen, bei welchen Ihre Anlageidee bisher kein bisschen funktioniert hat und wo sich Wackelkandidaten verstecken, die mehr Risiken als Chancen mit sich bringen.
WICHTIG: Ich meine mit diesem Hinweis nicht, dass Sie Ihr gesamtes Depot liquidieren. Das lohnt sich in den meisten Fällen schon allein wegen der hohen Transaktionskosten (Gebühren) nicht. Aber zu risikoreiche Wertpapiere sollten Sie definitiv entfernen, damit Sie Ihren Urlaub in vollen Zügen genießen können.
Schritt 2 zum urlaubsfesten Depot
Meine zweite Empfehlung lautet: Lassen Sie aussichtsreiche Wertpapiere im Gewinn laufen und verkaufen Sie nicht zu früh. Warum? Bei jedem Verkauf fallen Transaktionskosten an und steuerliche Aspekte spielen eine ebenso wichtige Rolle. Haben Sie z.B. Wertpapiere vor dem Jahr 2009 erworben, können Sie Ihre Gewinne steuerfrei vereinnahmen. Bei einem späteren Neukauf entfällt dieser Vorteil, da spätere Kursgewinne der Abgeltungssteuer unterliegen. Sind Ihre Unsicherheiten zudem nicht berechtigt, entgehen Ihnen mögliche Kursgewinne.
Schritt 3 zum urlaubsfesten Depot
Zu guter Letzt lege ich Ihnen noch die Stop-Loss-Order ans Herz. Mit dieser bestimmen Sie einen Kurs unterhalb der aktuellen Notierung, bei dem automatisch ein Verkaufsauftrag für Ihr Wertpapier ausgelöst werden soll. Fällt das Wertpapier auf diesen Kurs, verwandelt sich die Stop-Loss-Order automatisch in eine unlimitierte Verkaufsorder. Somit sichern Sie sich Gewinne oder begrenzen Verluste.
Nun fragen Sie sich sicher, wo Sie eine Stop-Loss-Order setzen sollen. Und diese Frage ist natürlich berechtigt. Wenn Sie noch wenig Ahnung von Chartanalyse haben, empfehle ich Ihnen, die Limits zehn Prozent unter die aktuellen Kurse zu setzen. Wenn Sie die Charttechnik bereits beherrschen, ist es sinnvoller die Stop-Loss-Order knapp unter wichtigen charttechnischen Marken festzulegen. Bei schwankungsfreudigeren Wertpapieren (z.B. TecDAX-Titel) sollten Sie den Kursabstand entsprechend höher wählen - etwa bei 15 oder 20 Prozent.
Letztlich hängt der richtige Abstand der Stop-Loss-Marke auch davon ab, welchen Verlust Sie maximal zu tolerieren bereit sind. Sie werden im Laufe der Jahre selbst Erfahrung sammeln und für sich den besten Weg finden. Zur Unterstützung werde ich für Sie zu diesem Thema natürlich regelmäßig ausführliche Artikel in meiner Börsenschule veröffentlichen.
Sie sind durch Zufall auf diesen Artikel gestoßen und wissen noch gar nicht, wie Sie überhaupt ein Depot eröffnen? Dann lesen Sie gleich im Anschluss meinen Artikel "In 5 Schritten zum eigenen Aktiendepot".
Und wie immer gilt: Zögern Sie bitte nicht, wenn Sie Fragen zum Thema haben. Ich helfen Ihnen gerne!
Herzliche Grüße,
Ihr Stefan Böhm