Wie werden Devisenkurse gebildet?
Das müssen Sie über Devisenkurse wissen!
Bei Devisenkursen ist es genauso wie beispielsweise bei Aktienkursen, denn Devisenkurse bilden sich ebenfalls auf der Basis von Angebot und Nachfrage. Diese treffen auf dem globalen Devisenmarkt zusammen, sodass dort die üblichen Mechanismen eines jeden Marktes greifen. Konkret bedeutet das, dass die Währungskurse bei steigender Nachfrage in der Regel ebenfalls ansteigen, während eine sinkende Nachfrage normalerweise zu fallenden Devisenkursen führt.
Beispiel
Nehmen wir als Beispiel den Devisenkurs des Euro in Relation zum US-Dollar: Fragen in einer bestimmten Phase viele Akteure am Devisenmarkt Euro nach und verkaufen dafür US-Dollar, dann steigt der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar. Vergessen Sie nicht: Der Kurs einer Devisen bzw. Währung lässt sich nur in Relation zu einer anderen Währung festlegen. Wer Euro kaufen will, muss dafür irgendeine andere Währung verkaufen, in unserem Beispiel US-Dollar.
Konkret dominieren die Devisenhändler der Banken den Handel am Devisenmarkt. Sie bündeln die Aufträge ihrer Kunden, bringen Angebot und Nachfrage zusammen und sorgen damit für das höchste Handelsvolumen aller Marktteilnehmer.
Letztendlich bestimmt daher das Verhältnis von Angebot und Nachfrage den De-visenkurs. Aber was beeinflusst Angebot und Nachfrage. So greifen z.B. Notenbank-en wie die Europäische Zentralbank durch ihre Zinspolitik indirekt in die Bildung der Devisenkurse ein. Manche Notenbanken greifen sogar gelegentlich direkt in den Devisenmarkt ein, indem sie eine bestimmte Währung kaufen oder verkaufen. Da in diesem Fall meistens relativ hohe Volumina gehandelt werden, hat diese Maßnahme fast immer deutliche Auswirkungen auf den jeweiligen Devisenkurs.
Was bedeutet Devisenkassakurs?
Der Begriff Devisenkassakurs wird in zwei Bedeutungen verwendet: Zum einen bezeichnet er im professionellen Devisenhandel den Kurs, zu dem sofort der Umtausch in eine andere Währung stattfinden kann. Einen sofortigen Umtausch einer Währung in eine andere zum aktuellen Kurs wird daher auch Kassageschäft genannt. Das geschieht in Abgrenzung zum Devisen-Termingeschäft. (Nicht nur) Profis können zum so genannten Devisenterminkurs bereits in der Gegenwart Devisengeschäfte abschließen, die erst in der Zukunft zur Ausführung kommen.
Grundsätzlich können Devisen folglich sowohl am Kassamarkt als auch am Termin-markt gehandelt werden. Bei Devisentermingeschäften spekulieren Investoren da-rauf, wie sich ein Devisenkurs beispielsweise in den kommenden Wochen entwick-eln wird. Wird die Transaktion hingegen sofort und nicht erst in der Zukunft durch-geführt, wird das Devisengeschäft am Kassamarkt getätigt. Abgerechnet wird in diesem Fall zum Devisenkassakurs
Daneben legen viele Banken einmal täglich einen Devisenkurs fest, den sie ebenfalls als Devisenkassakurs bezeichnen. Dieser hat eine besondere Funktion: Als für alle Akteure nachvollziehbarer Kurs findet er Verwendung für offizielle Umrechnungen, z.B. von Versicherungen oder Überweisungen etc. Das sorgt für Transparenz, denn Devisenkurse ändern sich ja sekündlich und es wäre ansonsten sehr undurchsichtig, zu welchen Kursen wichtige Umrechnungen genau stattfinden.
denisismagilov - Fotolia.com