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High Yield Anleihen: Lodernde Gefahr?

Hochzinsanleihen: Ein Spiel mit dem Feuer?

Vermutlich haben auch Sie sich angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase schon öfter gefragt, wie Sie wenigstens eine halbwegs passable Rendite erzielen können. Damit sind Sie nicht allein. Wem kommen da nicht schon mal Gedanken an Produkte, die zumindest die theoretische Chance auf ordentlich Rendite bieten? Haben Sie in diesem Zusammenhang schon mal etwas von High Yield Anleihen bzw. Hochzinsanleihen gehört? Wie der Name schon sagt, versprechen diese Anleihen eine überdurchschnittlich hohe Verzinsung.

Die Kehrseite der Medaille: High Yield Anleihen werden von bekannten Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Fitch oder Moody’s mit einem hohen Ausfallrisiko eingestuft. Je schlechter das Rating für eine Anleihe ist, desto höher ist die Ausfallwahrscheinlichkeit. Zahlungsverzögerungen und Zahlungsausfälle sind bei High Yield Bonds nichts Seltenes, da für die schlecht bewerteten Unternehmen, die diese Anleihen herausgeben, die Flexibilität zur Beschaffung von Kapital am Markt fehlt.

Für diese Art von Anleihen sind daher auch die wenig schmeichelhaften Begriffe Ramschanleihen, Schrottanleihen oder Junk Bonds gebräuchlich. Siehe hierzu: Ramschanleihen-ETFs? Finger weg!

Wer emittiert Hochzinsanleihen?

Viele Herausgeber von High Yield Anleihen sind wirtschaftlich instabile Unternehmen oder Schwellenländer. Oft sind diese Firmen bereits hoch verschuldet. Deshalb ist das Ausfallrisiko von High Yield Anleihen höher als von Unternehmensanleihen, denen die Ratingagenturen eine ausreichende bis hohe Kreditwürdigkeit bescheinigen. Gute Schuldner bekommen das Gütesiegel „Investment Grade“. Mäßige bis schlechte Schuldner teilen die Ratingagenturen in den „Non-Investment-Grade“-Bereich ein – das Hochzinsanleihen-Segment. Dazu gehören auch Anleihen von manchen Staaten, etwa die von Griechenland und Portugal.

Hohe Renditen mit High Yield Anleihen?

Ihre berechtigte Frage lautet jetzt wahrscheinlich: „Rechtfertigen die überdurchschnittlichen Renditen von High Yield Anleihen überhaupt das hohe Ausfallrisiko?“ Laut den Herausgebern bzw. Emittenten der High Yield Anleihen sollen diese ähnlich hohe Renditen bringen wie Aktien.

Info

info Beispiel

Und wenn Sie zum Beispiel das Jahr 2016 betrachten, dann haben sie diesen Anspruch erfüllt. Der Index für US-amerikanische High Yield Unternehmensanleihen iBoxx USD Liquid High Yield Capped legte um 9,5 Prozent zu und auch der iBoxx Global Developed Markets Liquid High Yield Capped Index, der sich aus Hochzinsanleihen aus Industrieländern zusammensetzt, stieg um 7,8 Prozent. Der DAX als Aktienindex trat dagegen beispielsweise seit Jahresbeginn unter dem Strich auf der Stelle.

Chancen und Risiken bei High Yield Anleihen

Wenn Sie sich tatsächlich für diese Form der Anleihen entscheiden, müssen Sie bedenken, dass diese Investition keine sichere Geldanlage ist. Starke Nerven und die Lust zu spekulieren sind wichtige Voraussetzungen, um sich für diese Anleihen zu entscheiden.

Sie sollten Ihre Investitionen in High Yield Anleihen möglichst breit streuen, um sowohl das Ausfallrisiko zu minimieren, als auch von der hohen Rendite zu profitieren. Daher bieten sich ETFs auf Indizes aus Hochzinsanleihen wie den beiden oben genannten als Investment an. Hier beteiligen Sie sich an der Marktentwicklung, ohne allzu sehr vom Ausfallrisiko bei einzelnen Anleihen bzw. Emittenten betroffen zu sein.

Wenn Sie aber in einzelne Hochzinsanleihen investieren wollen, dann benötigen Sie unbedingt Erfahrung, ein Verständnis des Markts und Sie müssen die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens oder eines Landes einschätzen können. Nur so können Sie das Risiko von High Yield Anleihen gut kalkulieren.

Meinung

sprechblase Böhms Praxistipp

Wegen der hohen Risiken, die mit High-Yield Anleihen verbunden sind, eignen sich diese Papiere nur für Profis mit langjähriger Kapitalmarkt-Erfahrung. Hochzinsanleihen sind keinesfalls ein lukrativer Ersatz für sichere Staatsanleihen. In einem vernünftig gemischten Portfolio, das normalerweise aus sicheren Anlagen wie Staatsanleihen und Bankeinlagen sowie aus riskanteren Wertpapieren wie Aktien besteht, sollten Sie Hochzinsanleihen bei den Risiko-Papieren einordnen.

Allerdings können gerade ETFs auf Indizes aus Hochzinsanleihen eine gute Beimischung sein, um in ein ausgewogenes Portfolio etwas mehr Rendite zu bringen.

Stefan Böhm
Bildquellen:
Olivier Le Moal - Fotolia.com
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