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ZEW-Konjunkturindikator im Check

Wie schätzen Volkswirte und Profis die Lage ein?

Seit 1991 ermittelt das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW) monatlich einen viel beachteten Frühindikator für die deutsche Konjunktur, die ZEW-Konjunkturerwartungen. Zwar wird dieser Indikator damit noch nicht so lange erhoben wie der bekanntere Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts, aber er hat gegenüber diesem einen großen Vorteil: Gemäß mehrerer Studien besitzt er einen Vorlauf von etwa sechs Monaten gegenüber der Konjunktur und ist damit ein bis zwei Monate früher dran als der ifo-Index.

Der ZEW-Konjunkturindikator und seine Expertenbefragungen

Beide Indikatoren sind im Übrigen auch deshalb gut vergleichbar, weil sie im gleichen Zeitraum erhoben und kurz hintereinander veröffentlicht werden. Darüber hinaus gibt es aber wichtige Unterschiede: Im Gegensatz zum ifo, das Unternehmen befragt, führt das ZEW eine Umfrage unter mehreren Hundert Finanzanalysten und institutionellen Anlegern durch. Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse, der Wechselkurse und des Ölpreises haben.

Betrachtet werden die Finanzmärkte in Deutschland und den anderen großen Industrieländern. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage in 13 verschiedenen deutschen Branchen gebeten (Banken, Versicherungen, Konsum/ Handel, Baugewerbe, Fahrzeugbau, Chemie, Stahl, Elektro, Maschinenbau, Versorger, Dienstleister, Telekommunikation und Informationstechnologien). Anzumerken ist, dass keine quantitativen Prognosen abgefragt werden, sondern nur Tendenzeinschätzungen im Sinne von „besser“, „schlechter“ oder „unverändert“.

ZEW - der Index der Konjunkturerwartungen

Neben der Beurteilung der Konjunkturlage werden vom ZEW auch die Konjunkturerwartungen erfragt und aus diesen entwickelt das ZEW schließlich einen Frühindikator für die deutsche Konjunktur. Die entsprechende Kennzahl wird durch einfache Saldierung der prozentualen positiven von den negativen Antworten ermittelt; die unentschiedenen Antworten fallen quasi unter den Tisch.

Info

info Beispiel

Erwarten 40 Prozent der Umfrageteilnehmer:

  1. eine Verbesserung der Konjunktur,
  2. 20 Prozent eine Verschlechterung,
  3. und die restlichen 40 Prozent keine Veränderung,

dann ergibt sich ein Wert von +20 für die Konjunkturerwartungen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Ansätze ergänzen sich die Indikatoren von ifo und ZEW recht gut und sollten beide bei einer Konjunkturprognose nicht vernachlässigt werden. Bei der Interpretation ist allerdings zu beachten, dass der ZEW-Indikator zu heftigeren Ausschlägen als der ifo-Index neigt.

Bildquellen:
ThyssenKrupp
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