Der informierte Anleger - Teil 2
Instrumente und Methoden im Check
In Teil 1 bin ich auf die grundsätzlichen Anforderungen an einen Investor eingegangen. Heute stelle ich Ihnen unterschiedliche Instrumente und Methoden vor - wie z.B. den Cashflow, das KGV, den Liquidationsansatz, die SWOT-Analyse, die BCG-Analyse, die Eigenkapitalquote etc.
Die Bedeutung des Cashflow
Mit dem „Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF)“ wird der Wert eines Unternehmens ermittelt. Zukünftige Zahlungsströme werden abgezinst (discounted), um den heutigen Kapitalwert zu ermitteln.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis
Isoliert betrachtet ist das KGV ungeeignet, um eine Aussage über das Bewertungsniveau eines Unternehmens treffen zu können. Achten Sie auf eine gesunde Eigenkapitalquote bzw. den Grad der Verschuldung.
Der Liquidationsansatz
Berücksichtigt nicht was kommen wird, sondern was im aktuellen Moment ist. Was bleibt nach Schulden übrig, wenn man die Unternehmenswerte veräußert?
Die SWOT-Analyse
Mit der SWOT-Analyse können Sie zumindest teilweise selber ein Gefühl dafür entwickeln, ob ein Unternehmen eine vorteilhafte Marktstellung bietet. Untersucht werden die Risiken und Chancen der Stärken und Schwächen einer AG.
Die BCG-Analyse
Die BCG-Matrix setzt folgende Faktoren in Verhältnis zueinander: Stars (hohes Wachstum, hoher Marktanteil), Cash-Cows (geringes Wachstum aber hoher Gewinnanteil), Poor-Dogs (geringer Marktanteil, geringes Wachstum) und die entscheidenden Question Marks (entsteht hier ein Star oder ein Poor-Dog?)
Die Eigenkapitalquote
In Zeiten niedriger Zinsen und in Boom-Phasen tendieren Vorstände zu geringeren Eigenkapitalquoten. Bei wenig volatilen Geschäftsmodellen, wie in der Konsumbranche, ist das vertretbar, bei Zyklikern brandgefährlich.
Böhms Praxistipp
Das klassische KGV ist eine relativ unzureichende Methode, um eine Aussage über die Qualität eines Unternehmens zu treffen. Die anderen Herangehensweisen lassen sich durchaus miteinander kombinieren oder selektiv anwenden. Gerade bei jungen Unternehmen, die möglicherweise noch keine Gewinne verbuchen.
Wenn Sie sich persönlich weiter mit dieser Materie beschäftigen möchten, dann konzentrieren Sie sich bitte zuerst auf Cashflow-Verfahren. Die Beschäftigung mit der BCG-Analyse lässt zwar Raum für Interpretation, verspricht dafür aber die meiste Spannung.
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