Chartanalyse: Kopf-Schulterformation!
Kopf-Schulter-Umkehr: Klassische Trendwendeformationen im Check!
Entscheidend für den Anlageerfolg ist es, Trendwechsel frühzeitig zu erkennen. Nur so kann man aus einem fallenden Markt rechtzeitig aussteigen oder bei einer Aufwärtsbewegung frühzeitig dabei sein. Bislang haben wir mit Dreiecken, Rechtecken, Keilen, Wimpeln und Flaggen Formationen vorgestellt, die sowohl eine trendbestätigende als auch eine trendumkehrende Bedeutung haben können. Das hängt zum einen davon ab, ob wir sie im Aufwärts- oder im Abwärtstrend antreffen, und zum anderen davon, in welche Richtung der Ausbruch aus der Formation erfolgt.
Es gibt allerdings Chartbilder, die fast ausschließlich als Trendumkehrformationen vorkommen. Zu den bekanntesten und häufigsten zählt die Kopf-Schulter-Formation.
Die Kopf-Schulter-Formation im Check
Ausbruch schafft Kurspotenzial
Egal ob diese Formation sich nun am Top oder am Boden (Bottom) bildet, also auf einen beginnenden Abwärts- oder Aufwärtstrend hinweist, kennzeichnend ist in jedem Fall, dass der absolute Tief- bzw. Hochpunkt von zwei niedrigeren Tiefs bzw. Hochs eingerahmt wird. Daraus ergibt sich dann die Form eines menschlichen Oberkörpers (der bei der Bodenformation auf dem Kopf steht). Letztlich handelt es sich dabei – im Falle der Top-Formation – um die letzten beiden Kurs-Schübe des aufwärtsgerichteten Haupttrends und den ersten (vergeblichen) Versuch der Kurserholung im beginnenden Abwärtstrend.
Von einem Ausbruch spricht man dann, wenn die so genannte Nackenlinie durchbrochen wird. Sie wird durch die Tiefs zwischen den Aufwärtsbewegungen gebildet und sollte idealerweise leicht fallend sein. Im Falle des Kopf-Schulter-Bodens sollte die Nackenlinie dagegen leicht ansteigen.
Ausbruch abwarten
Doch die Kopf-Schulter-Formation muss nicht so lupenrein ausfallen wie das eben beschriebene idealtypische Muster. Da dieses Chartbild jedoch relativ häufig vorkommt, gibt es leider auch hin und wieder Fehlinterpretationen. Abweichungen vom lehrbuchmäßigen Verlauf sollten daher bei der Untersuchung der jeweiligen Formation zur Vorsicht mahnen. In jedem Fall muss daher der Ausbruch über (oder unter) die Nackenlinie für eine entsprechende Positionierung abgewartet werden, denn erst dann ist die Formation abgeschlossen. Nicht jedes Chartbild, das sich anfangs zu einer Kopf-Schulter-Formation zu entwickeln scheint, entpuppt sich im Nachhinein tatsächlich als Umkehrformation.
Auch bei dieser Formation kommt es oftmals zu einer Pullback-Reaktion, innerhalb derer die zuvor durchbrochene Nackenlinie noch einmal bestätigt wird. Das Kursziel ergibt sich aus dem Abstand von Nackenlinie zum Kopf der Formation, abgetragen am Durchbruch der Nackenlinie. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei lediglich um ein Mindest-Kursziel handelt. Insbesondere wenn sich die Kopf-Schulter-Formation im Anschluss an einen längeren Aufwärts- oder Abwärtstrend bildet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie einen Wechsel des Haupttrends einläutet. In diesem Fall ist dann von deutlich stärkeren Kursbewegungen auszugehen.
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