Chartanalyse: Keile und Rechtecke!
Diese Chartformationen können Trendbestätigung oder Trendumkehr ankündigen!
Wie die bereits vorgestellten Dreiecke geben Rechtecke und Keile Aufschluss über die weitere Kursrichtung. Beide Formationen können sowohl bestehende Trends bestätigen als auch auf eine Trendumkehr hinweisen.
Was ist aber eigentlich der Unterschied zwischen einem Dreieck und einem Keil (englisch: Wedge)? Ganz einfach: Im Unterschied zum Dreieck haben die beiden Begrenzungslinien bei Keilen die gleiche Steigungsrichtung. Dabei sollten Keile genügend steil sein, um sie eindeutig von Dreiecken zu trennen. Man könnte, wenn man so will, auch von einem sich verengenden Trendkanal sprechen. Und tatsächlich lassen sich Keile erst bei einem Ausbruch als solche erkennen und damit von Trendkanälen unterscheiden. Dabei gibt es zwei Arten von Keilen!
Steigende und fallende Keile der Charttechnik
Keile können sowohl auf eine Trendbestätigung als auch auf eine Trendumkehr hindeuten. Entscheidend ist dabei die Neigung des Keils: Ist dieser in entgegengesetzter Richtung zum vorherrschenden Trend gerichtet, also in Aufwärtstrends fallend und in Abwärtstrends steigend, so dürfte es sich um eine kurzfristige Konsolidierungsformation handeln. Verläuft die Neigung jedoch in Richtung des aktuellen Trends, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich dabei um eine Trendumkehrformation handelt.
Im Übrigen erfolgt die Keil-Formation oftmals (aber nicht immer) im Anschluss an eine steile Kursbewegung. Wie auch bei den Dreiecken sollte der Ausbruch aus dem Keil innerhalb der ersten zwei Drittel der Formation erfolgen, es ist allerdings auch nicht ausgeschlossen, dass die Kurse bis in die Spitze des Keils hineinlaufen.
Rechtecke der Charttechnik
Innerhalb oder am Ende von Trends kommt es immer wieder zu Seitwärtsbewegungen der Kurse. Dabei bilden sich häufig Rechteckformationen aus, die einen waagrechten Verlauf zeigen und deren äußere Begrenzungslinien parallel verlaufen. Rechtecke können sowohl trendbestätigend wirken als auch auf eine Trendumkehr hindeuten. Häufiger allerdings handelt es sich aber um Konsolidierungsformationen innerhalb eines Trends.
Letztlich entscheidet aber erst der Ausbruch aus der Formation über die weitere Kursrichtung. In jedem Fall kehrt sich aber nach einem Ausbruch aus dem Rechteck die Bedeutung der durchbrochenen Trendlinie um. Ehemalige Widerstandslinien werden zu Unterstützungen und umgekehrt. Häufig, aber natürlich nicht immer sind daher nach einem Ausbruch Pullback-Reaktion zu beobachten. Dabei wird die zuvor durchbrochene Trendlinie nochmals bestätigt.
Böhms Praxistipp
Bei der im Vorfeld natürlich interessanten Frage, ob eine Formation auf eine Trendbestätigung oder auf eine Trendumkehr hindeutet, sollte die Dauer des bisherigen Trends zu Rate gezogen werden. Als Faustregel gilt: Je länger der Trend vor der Ausbildung einer der erläuterten Formationen Bestand hatte, um so wahrscheinlicher ist es, dass es sich um eine Trendumkehrformation handelt.
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