Börsenhandel und ETF-Sparplan: Brauchen Sie beides?

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Wenn ich mich sowieso schon sehr viel mit der Börse und dem ganzen Drum und Dran beschäftige, brauche ich dann überhaupt noch einen ETF-Sparplan? Die Antwort darauf fällt zweiteilig aus. Wenn ich die Frage dahingehend verstehe, ob ein ETF-Depot – ganz egal ob als Sparplan oder mit Einzeltitel – besser ist als ein Aktiendepot, dann habe ich eine klare Antwort: Nein! Ein Depot mit ETFs ist einem Depot mit Aktien nicht überlegen.

Aktienwerte im Jahresvergleich

Wenn Sie das Video von Lars Erichsen (siehe links oben) starten, sehen Sie auf seinem Bildschirm den Jahresverlauf der Adidas-Aktie. Von knapp 85 Euro startend, hat sich der Aktienwert fast verdoppelt. Auch SAP und Infineon liegen weit vorne. Schauen wir jetzt auf die Loser des Jahres. An vorderster Front die Aktie der Deutschen Bank. Obwohl sich nahezu alle Bankwerte seit der Wahl von Donald Trump etwas stabilisiert haben, kann man schon die deutliche Talfahrt seit Anfang des Jahres sehen. So ähnlich schaut es bei Pro 7 aus. Diese Aktie hat den Anlegern nur Kummer bereit.

Demgegenüber schauen wir auf den DAX. Das ist mehr oder weniger ein Nullsummenspiel gewesen. Er notiert ungefähr dort, wo er angefangen hat. Wenn also ein Anleger einen DAX-ETF in seinem Portfolio hatte, hat der auf Jahressicht zwar nichts verloren, aber auch nichts gewonnen.

Schlagen Sie den Markt, benötigen Sie keinen ETF-Sparplan!

Wenn hingegen jetzt ein versierter Anleger die Zeichen der Zeit erkannt hat und eben keine Aktien der Deutschen Bank oder E.ON gekauft hat, sondern solche von Adidas, SAP und Infineon, dann hat er heute logischerweise eine weit bessere Rendite als jemand, der einen DAX-ETF gekauft hat.

Vergleichen Sie, ob Sie es geschafft haben, die Durchschnittsrendite der großen Indizes zu schlagen. Dabei konzentrieren Sie sich nicht nur auf den DAX, sondern beispielsweise auch auf den Dow Jones und den MSCI. Haben Sie mit Ihrem eigenen Portfolio bessere Renditen erzielt als die angesprochenen Indizes, dann sind Sie besser als der Markt. Und dann benötigen Sie auch keinen ETF-Sparplan mehr.

Meinung

Böhms Praxistipp

Viele Privatanleger schaffen es aber eben nicht, eine höhere Rendite zu erwirtschaften, als der Markt. Sollte es Ihnen ähnlich gehen, ist das kein Grund, Trübsal zu blasen. Denn die meisten Fondsmanager schaffen es auch nicht, den Markt zu schlagen. Aber dann ist es eben sinnvoller, sich auf die Rendite zu konzentrieren, die ein Index bietet. Und dafür eignet sich ein ETF-Sparplan hervorragend.

Wenn die Vergangenheit aber zeigt, dass Sie dem Markt überlegen sind, verzichten Sie auf einen ETF-Sparplan. Ihr eigenes Können erwirtschaftet mehr Rendite.