Immobilienaktien: Eine gute Alternative zu Immobilienfonds
Was spricht für ein Investment in Immobilien?
Die Zinsen sind extrem niedrig, Anlagen in Festgeld und Tagesgeld werfen fast nichts mehr ab. Viele Anleger befürchten aufgrund der Inflation eine Entwertung ihrer Geldvermögen. Investments in Sachwerte haben daher derzeit Hochkonjunktur. Aktien, Edelmetalle und vor allem Immobilien gelten als wertstabil, rentabel und sind mit einem hohen Inflationsschutz ausgestattet. Möchten Sie ebenfalls in Immobilien investieren, haben jedoch nicht das notwendige Kleingeld, um sich mal eben ein Objekt für 150.000 Euro oder mehr zu leisten? In diesem Fall können neben Immobilienfonds auch sogenannte Immobilienaktien eine gute Alternative sein.
Meiner Ansicht nach ist ein Investment in Immobilien äußerst sinnvoll, insbesondere aufgrund des Inflationsschutzes und der langfristig guten Rendite. Mit Immobilienaktien haben Sie ferner die Möglichkeit, die Vorteile einer Aktienanlage mit denen eines Immobilieninvestments zu verbinden.
Es handelt sich bei Immobilienaktien um Wertpapiere, die von einem Unternehmen emittiert werden, welches in der Immobilienbranche tätig ist. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Wohnungsbaugesellschaft, einen Immobilienvermittler oder auch um einen An- und Verkäufer von Immobilien handeln.
Welche Vor- und Nachteile haben Immobilienaktien?
Ein Vorteil besteht bei Immobilienaktien darin, dass diese gleich zwei Sachwertanlagen miteinander verbinden, nämlich das Investment in Immobilien und in Aktien. Im Kern investieren Sie natürlich in ein Wertpapier, wobei sich die Veränderung der Immobilienpreise und der Mieten häufig auf den Gewinn der Aktiengesellschaft und somit auf den Aktienkurs auswirkt. Daher profitieren Sie als Anleger häufig bei Immobilienaktien von steigenden Immobilienpreisen, denn dann steigen für gewöhnlich auch die Einnahmen des Unternehmens.
Ein Nachteil besteht zum einen in dem Risiko, dass die Immobilienpreise und die Mieten selbstverständlich ebenso sinken können. Dann würde sich oft ebenso die Ertragssituation bei der Aktiengesellschaft verschlechtern. Zum anderen nehmen auf die Kursentwicklung von Aktien nicht nur die Immobilienpreise Einfluss, sondern einige weitere Faktoren, wie zum Beispiel die Gesamtsituation am Immobilienmarkt, die allgemeine Stimmung an den Börsen sowie politische Entwicklungen.
Welche Immobilienaktien gibt es?
Alleine in Deutschland gibt es zwischen 15 und 20 große Unternehmen, die in der Immobilienbranche tätig sind und ihre Aktien in den geregelten Märkten der Börse platziert haben. Aufgrund der Tatsache, dass der Immobilienmarkt durchaus nicht frei von Schwankungen und Preisrisiken ist, empfehle ich Ihnen, bei ersten Investments in Immobilienaktien vor allem Standardwerte zu wählen. Dabei handelt es sich um größere und damit auch stabilere Unternehmen, die schon eine gewisse Marktposition erreicht haben und seit Jahren erfolgreich tätig sind.
Das größte börsennotierte Immobilienunternehmen in Deutschland ist Vonovia (früher Deutsche Annington). Die Aktie ist 2015 in die oberste deutsche Börsenklasse, den DAX, aufgestiegen und hat dort den Chemiekonzern Lanxess ersetzt.
Im MDAX ist gleich eine ganze Handvoll von Immobilienaktien notiert, darunter:
- Deutsche Wohnen
- Deutsche Euroshop
- alstria Office REIT
- LEG Immobilien
- TAG Immobilien
Im SDAX kommen schließlich noch Adler Real Estate, ADO Properties, Hamborner REIT, Patrizia Immobilien und TLG Immobilien hinzu.
Böhms Praxistipp
Immobilienaktien sind eine gute Alternative für Anleger und Sparer, die zwar in Immobilien investieren möchten, dies jedoch nicht über den Kauf einer Wohnung oder mittels eines offenen oder geschlossenen Immobilienfonds bewerkstelligen wollen oder können.
Berücksichtigen Sie allerdings, dass eine Anlage in Immobilienaktien nicht nur von der Entwicklung der Immobilienpreise und Mieten bestimmt wird, sondern es einige weitere, für die Aktienmärkte typische Einflussfaktoren gibt. Langfristig zeichnen sich Immobilienaktien aber bisher durch eine gute Rendite aus.
Und es gibt einen weiteren großen Vorteil gegenüber dem Investment in offene oder geschlossene Immobilienfonds: Sie können an der Börse schnell ein- und nötigenfalls auch wieder aussteigen. Das kann bei einer negativen Entwicklung selbst bei offenen Immobilienfonds ein Problem sein.
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