Dividendenstarke Aktien
Was sind dividendenstarke Aktien?
Investieren Sie bereits in Aktien? Falls ja, haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie sich für Aktien entschieden haben und was Sie eigentlich bezüglich der Rendite von diesen Finanzprodukten erwarten? Wenn ich einmal die Resonanz meiner Leser und Leserinnen bezüglich eines Aktien-Investments betrachte, dann wird in den meisten Fällen der mögliche Kurs-Gewinn als Hauptgrund für die Anlage genannt. Es gibt aus meiner Sicht aber noch einen weiteren, äußerst wichtigen, aber gerne unterschätzten Punkt, nämlich die Dividende.
Vor allem professionelle und institutionelle Anleger achten bei der Selektion von Aktien nicht nur auf das Kurspotenzial, sondern insbesondere auf die von der Aktiengesellschaft gezahlte Dividende bzw. auf die Dividendenrendite. Daher haben beispielsweise zahlreiche Aktienfonds insbesondere dividendenstarke Aktien in ihrem Depot. Es handelt sich dabei um Aktienwerte, die sich durch eine sehr gute Dividendenrendite von etwa drei bis fünf Prozent auszeichnen. Allerdings sollten Sie darauf achten, nicht die nominale Dividende mit der Dividendenrendite zu verwechseln. Als Anleger sind Sie vor allem an der Rendite interessiert.
Beachten Sie:
Dividendenstarke Aktien sind Papiere mit einer Dividendenrendite von 3 bis 5 Prozent. Eine solche jährliche Rendite liegt weit über dem, was Sie derzeit an Zinsen auf dem Sparbuch oder für Tagesgeld bzw. Festgeld erhalten.
Dividendenstarke Aktien aus dem DAX
Unter den DAX-Unternehmen bieten diese Aktien die höchste Dividendenrendite:
- Allianz: 5,6%
- Daimler: 5,3%
- Münchener Rück: 5,2%
- ProSiebenSat1 Media: 4,9%
- Lufthansa: 4,7%
- BMW: 4,2%
- BASF: 4,1%
- Deutsche Telekom: 3,8%
- Deutsche Post: 3,4%
- Siemens: 3,4%
- Deutsche Börse: 3,1%
- Vonovia: 3,0%
Stand: Oktober 2016; Dividendenrendite auf Basis der für 2016 erwarteten Dividende
Aktien und Dividende
Falls Sie über die grundlegenden Daten einer bestimmten Aktie recherchieren, erhalten Sie unter anderem eine Information darüber, wie hoch die in den Vorjahren und die im laufenden Jahr gezahlte Dividende gewesen ist. Es ist ein positives Zeichen, wenn eine Aktiengesellschaft überhaupt eine Dividende ausschüttet. Sie können dann nämlich in aller Regel davon ausgehen, dass die Aktiengesellschaft einen Gewinn erzielt, den sie in Form der Dividende anteilig an ihre Anteilseigner auszahlt. Auf jede Aktie entfällt eine Dividende in bestimmter Höhe.
Die Höhe der nominalen Dividende sagt allerdings noch nichts darüber aus, ob es sich vor diesem Hintergrund für Sie um ein lohnenswertes Investment handelt. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten zu einer Aktie die Information, dass im laufenden Jahr eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie ausgeschüttet wurde. Mit diesem Wert alleine können Sie nicht viel anfangen, da Sie erst einen Bezug zum investierten Kapital bzw. zum aktuellen Kurs dieser Aktie herstellen müssen. Daher ist die für Sie als Anleger deutlich interessantere Größe nicht die nominale Dividende, sondern die sich daraus ergebende Dividendenrendite.
Aktien und Dividendenrendite
Die Dividendenrendite setzt den aktuellen Kurs der Aktie in ein Verhältnis zur nominalen Dividende. Damit es an dieser Stelle nicht zu theoretisch wird, verdeutliche ich Ihnen dies an einem Beispiel:
- Börsenkurs der Aktie: 35 Euro
- Nominale Dividende: 1,20 Euro je Aktie
- Dividendenrendite: 3,43 Prozent
Die in diesem Beispiel berechnete Dividendenrendite kann sich natürlich von Tag zu Tag ändern, nämlich durch Kursveränderungen der Aktie. Läge der aktuelle Börsenkurs beispielsweise nicht bei 35, sondern bei 45 Euro, würde dies zu einer geringeren Dividendenrendite in Höhe von 2,66 Prozent führen. Würde die Aktie hingegen beispielsweise nur bei 25 Euro notieren, hätten Sie bei einer ausgeschütteten Dividende von nominal 1,20 Euro eine überdurchschnittlich dividendenstarke Aktie in den Händen, da sich die Dividendenrendite auf 4,8 Prozent belaufen würde.
Böhms Praxistipp
Falls Sie in Ihrem Depot wirklich dividendenstarke Aktien haben möchten, ist es von entscheidender Bedeutung, den Unterschied zwischen nominaler Dividende und Dividendenrendite zu kennen. Die nominale Dividende gibt zwar einen ersten Anhaltspunkt, aber bei der Auswahl der infrage kommenden Wertpapiere sollten Sie immer die möglichst aktuellste Dividendenrendite zugrundelegen.
Wenn Sie in dividendenstarke Aktien investieren wollen, sollten Sie auf mehrere Pferde setzen. Denn auch solide erscheinende Unternehmen können Kurseinbrüche und ein Zusammenstreichen der Dividende erleben. In den letzten Jahren traf dies z.B. die Versorgeraktien E.ON und RWE aus dem DAX, die früher als Dividendenpapiere galten. Durch das Streuen Ihres Kapitals auf mehrere Aktien verringern Sie das Einzelfallrisiko (siehe Risikostreuung).
Im Zukunftsdepot unseres Premium-Anlagemagazins Rendite-Spezialisten empfehle ich Ihnen gemeinsam mit meinen Kollegen Lars Erichsen und Dr. Detlef Rettinger einmal im Monat meist dividendenstarke Aktien, die sich für einen Aktiensparplan eignen.
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