Aktienmarkt: Ihr Weg zum Reichtum?
Wie funktioniert der Aktienmarkt?
Träumen Sie nicht auch davon, am Aktienmarkt einmal den großen Coup zu landen und das große Geld zu verdienen? Hollywood-Blockbuster wie "Wall Street" oder "The Wolf of Wall Street" lassen es teilweise sehr einfach erscheinen, an der Börse extrem erfolgreich zu agieren. Tatsächlich steckt aber viel mehr dahinter und es ist für Sie als Anleger vor allem wichtig, dass Sie zumindest die Grundlagen kennen, wie der Aktienmarkt eigentlich funktioniert. Daher gebe ich Ihnen im Folgenden wichtige Informationen an die Hand, die Sie möglichst vor dem Einstieg in die Börsenwelt nutzen sollten.
Der Aktienmarkt ist aus meiner Sicht gar nicht so kompliziert, wie es für Sie vielleicht den Anschein haben mag. Nahezu alle Märkte funktionieren nämlich auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage. Der Aktienmarkt macht da keine Ausnahme. Konkret bedeutet das, dass sich am Aktienmarkt auf der einen Seite Akteure treffen, die gerne Aktien kaufen möchten. Auf der anderen Seite sind dort selbstverständlich ebenso Personen oder Unternehmen aktiv, die Aktien verkaufen möchten. Vielleicht kennen Sie es noch aus der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, dass Preise im Allgemeinen immer dann steigen, wenn die Nachfrage größer als das Angebot ist. So funktioniert vom Grundprinzip her auch der Aktienmarkt, sodass Kurse meistens dann steigen, wenn es mehr Kaufinteressenten als Verkäufer bei einer Aktie gibt.
Wie bilden sich die Kurse am Aktienmarkt?
Auf Basis des Prinzips von Angebot und Nachfrage bilden sich die Kurse am Aktienmarkt. Vereinfacht dargestellt können Sie oftmals dann Kurssteigerungen bei einer Aktie beobachten, wenn die Nachfrage höher als das Angebot ist. Möchten Kaufinteressenten also beispielsweise in der Summe 80.000 Stück einer bestimmten Aktie erwerben, stehen am Markt derzeit aber nur 30.000 Aktien zum Verkauf, so wird dies normalerweise zum Ansteigen des Kurses führen.
Zuständig für die Preis- bzw. Kursfeststellung sind an den Börsen die Kursmakler, bei Aktien und anderen Wertpapieren mit geringen Umsätzen gibt es häufig auch so genannte Market Maker. Deren wesentliche Aufgabe besteht darin, bei Angebots - oder Nachfrageüberhängen dazu zu sorgen, dass ein möglichst großer Teil der Kauf- und Verkaufsaufträge bedient werden kann.
Aktienmarkt: Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung von Emotionen!
Wichtig zu wissen ist aber nicht nur, dass der Aktienmarkt auf Basis von Angebot und Nachfrage funktioniert. Darüber hinaus ist es vor allem entscheidend, welche Faktoren Angebot und Nachfrage am Markt beeinflussen können. Aktien sind Anteilsscheine von Unternehmen und daher wird deren Kurs bzw. Wert an der Börse hauptsächlich von den Entwicklungen im Unternehmen beeinflusst.
Beispiele
Die Aktie von Apple beispielsweise ist in den letzten Jahren nach oben geschossen, weil das Unternehmen unheimlich erfolgreich auf dem Markt der Smartphones war. Die Unternehmensgewinne sind rasant gestiegen, die Aktie war gefragt und damit hat auch der Aktienkurs zugelegt.
Andere Unternehmen wie z.B. die finnische Nokia, noch vor wenigen Jahren Marktführer bei Mobiltelefonen, hat technologisch den Anschluss verpasst. Viele Aktionäre wollten ihre Nokia-Aktien verkaufen, es bestand ein Überangebot und der Kurs ist in den letzten Jahren massiv abgestürzt.
Daneben beeinflussen auch gesamtwirtschaftliche Größen Angebot und Nachfrage am Aktienmarkt, wie zum Beispiel:
- politische Krisen
- Konjunkturdaten
- ein Ausblick auf die gesamtwirtschaftliche Lage
- EZB-Leitzins
- größere Schwankungen der Währungskurse
Aber die Entwicklung von Angebot und Nachfrage hat nicht immer nur rationale Gründe, ein nicht zu unterschätzender Faktor sind Stimmungen, die sogenannte Börsenpsychologie. Diese beinhaltet zum Beispiel, dass zahlreiche Anleger bei Krisen oftmals relativ schnell in Panik geraten und massive Panikverkäufe durchführen, obwohl dies eigentlich fundamental nicht zu begründen ist. Das führt rasch zu einem Überangebot an Aktien und die Kurse stürzen ab. Wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, steigen jedoch andere Anleger wieder ein und nutzen das niedrigere Kursniveau zum günstigen Kauf.
Aber auch das Gegenteil ist möglich: In Phasen der Euphorie kaufen viele Anleger Aktien, obwohl deren Kurse eigentlich zu hoch sind. Wenn die Euphorie schwindet, fallen die Kurse dann wieder und viele sitzen auf Verlusten. Sehen Sie sich hierzu meine Infografik "Die 9 Todsünden von Anlegern" an!
Böhms Praxistipp
Mein Tipp für Sie zum Aktienmarkt lautet, dass Sie sich zunächst einmal intensiv mit dessen Funktionsweise beschäftigen sollten. Erst wenn Sie verstehen, welche Faktoren Angebot und Nachfrage beeinflussen können, sollten Sie im zweiten Schritt die Aktien selektieren, die aus Ihrer Sicht besonders erfolgreich sein könnten.
Und unterschätzen Sie nicht die Bedeutung von Emotionen für Kaufentscheidungen, das gilt für den Einkauf im Supermarkt genauso wie für den Kauf von Aktien an der Börse. Versuchen Sie Emotionen bei Ihren eigenen Kaufentscheidungen möglichst auszuschließen. Sehen Sie sich hierzu das Video "Die größten Geldanlage-Fehler - Teil 4: Risikostreuung und Emotionen" an!
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