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Japanischer Yen vor der Wende!?

Die japanische Währung stand in den letzten Monaten unter Aufwertungsdruck. Das wird nicht so bleiben.

Japanischer Yen

(Stefan Gulden) Der Yen steht seit Monaten unter starkem Aufwertungsdruck. Seit Jahresbeginn legte die Japanische Währung so stark zu wie kaum eine andere Währung. Der Wechselkurs USD/JPY gab fast um 17 Prozent nach und testet seit einigen Wochen die auch psychologisch wichtige Unterstützung bei 100 JPY. Bei EUR/JPY fiel der Kursrückgang etwas geringer aus, auch weil der Euro im Allgemeinen zuletzt Stärke zeigte. Die Gründe für die Aufwertung des Yen erschließen sich nicht auf den ersten Blick, denn schließlich blieb die Konjunktur trotz aller Bemühungen der Regierung schwach und die Bank of Japan setzt inzwischen sogar auf Negativ-Zinsen.

Es gibt zwei wichtige Ursachen, warum der Yen trotzdem aufwertet:
1. Der Leistungsbilanzüberschuss ist seit Jahresfrist immer mehr angeschwollen und beträgt aktuell etwa 4 Pozent des BIP.
2. Der Yen war makroökomischen Modellen zufolge unterbewertet.

Der Yen ist fundamental nicht mehr unterbewertet

Die Unterbewertung resultiert nicht zuletzt aus einer Inflationsrate, die mit aktuell -0,4 Prozent deutlich niedriger ist als in den USA, in der Eurozone und in vielen anderen Ländern. Wenn die Preise in einem Land langsamer steigen als im Ausland, bewirkt das fundamentalen Aufwertungsdruck auf die jeweilige Währung.

Das Versagen der Bank of Japan im Bemühen, die Inflationsrate zu erhöhen, ist folglich ein wichtiger Grund für die Aufwertung des Yen. Für ihre nächste Sitzung am 21. September hat die Notenbank neue Maßnahmen angekündigt, das bremste die Aufwertung des Yen etwas. Allerdings beraubte sie sich selbst ihres stärksten Instruments, denn eine weitere Senkung des Leitzinsen in den negativen Bereich wurde ausgeschlossen.

Trotzdem ist das Aufwertungspotenzial inzwischen begrenzt, denn den ökonomischen Modellen mancher Experten zufolge ist der Yen im Bereich von 100 USD fair bewertet.

EUR/JPY befindet sich seit August 2015 im Abwärtstrend. Im Juni hatte sich dieser noch verstärkt und zu einem Fall bis zur Unterstützung bei 111,00 JPY geführt. Seitdem konnte sich der Wechselkurs wieder stabilisieren, auch weil sich der Euro trotz des Brexit-Votums in Großbritannien als stark erwies.

Eine Kurserholung ist möglich, würde aber an der mittelfristigen Abwärtstendenz nichts ändern, denn die Abwärtstrendlinie verläuft bei etwa 122 Yen und ist damit weit entfernt. Gründe für eine Kurserholung wären eine weiter steigende Risikofreude an den Märkten und weitere expansive Maßnahmen der Bank of Japan.

Chart & Info
EUR/JPY
  • Aktueller Kurs
    113,54 JPY
  • Unterstützungen
    112,40, 110,00, 108,00
  • Widerstände
    116,70, 120,80, 122,00
  • Abstand 200-Tage-Linie
    -10,30 JPY
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig auf langfristig seitw

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Der Aufwertungsdruck auf den Yen hat nachgelassen. Eine Wende ist aber auch wegen des immer noch hohen Leistungsbilanzüberschusses noch nicht in Sicht. Auch die Bank of Japan wird diese Wende nicht bewirken können. Wahrscheinlich ist bei USD/JPY ein starkes Auf und Ab in den nächsten Monaten. EUR/JPY kann dagegen von der aktuellen Stärke des Euro profitieren.

Stefan Gulden
Wenig Zeit?
Wertpapier: Japanischer Yen, EUR/JPY, USD/JPY
Themen: Japan, Leistungsbilanz, Bank of Japan, Charttechnik
Bildquellen:
© filipefrazao - Fotolia.com
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