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DAX: Auf des Messers Schneide!

Zinsspekulationen und Konjunkturdaten sorgen für ein Auf und Ab. Der DAX steht an wichtigen Chartmarken. Kommt jetzt der Ausbruch?

DAX

(Stefan Böhm) Die abgelaufene Woche war geprägt von wechselnden Spekulationen über eine Zinserhöhung in den USA. Entsprechend ging es beim DAX richtungslos leicht auf und ab. Erst legten die Äußerungen verschiedener Notenbanker, darunter auch der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen, eine baldige Zinsanhebung nahe, dann wurden aber mehrere schwache Konjunkturdaten veröffentlicht, die eine Änderung der Geldpolitik wieder unwahrscheinlicher machten.

So war besonders der Rückgang des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe (entspricht dem Einkaufsmanagerindex) von 52,6 auf 49,4 Punkte ein regelrechter Schock. So starke und unerwartete Sprünge gibt es bei diesem Konjunkturindikator selten. Die Aktienanleger wussten nicht, wie sie darauf reagieren sollten: Einerseits sind schwache Konjunkturdaten natürlich auch für die Börse schlecht, andererseits sinkt dadurch die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung, was wiederum positiv für Aktien ist.

Am Freitag wurden schließlich die viel beachteten US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht und auch die lagen leicht unter den Erwartungen. Es gab einen Beschäftigungszuwachs um 151.000, erwartet worden waren 180.000. Wer aber die starken Sprünge bei diesem Indikator kennt, weiß, dass solche Abweichungen wenig zu bedeuten haben. In den beiden Vormonaten gab es Zuwächse um 290.000 und 250.000 Beschäftigte. Das zeigt: Der Trend am US-Arbeitsmarkt weist deutlich nach oben.

Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank?

Derweil rückte in der abgelaufenen Woche an der Börse eine Branche in den Blickpunkt, von der man es nicht erwartet hätte, jedenfalls nicht im positiven Sinn: Die Bankenaktien. Commerzbank und Deutsche Bank zählten in den letzten Tagen zu den großen Gewinnern im DAX, beide Aktien legten kräftig zu. Als Grund dafür wurden Gerüchte über eine Fusion beider Häuser genannt.

Das ist absurd und würde keines der Probleme lösen, mit denen die beiden größten deutschen Institute zu kämpfen haben. Der Grund für die Kursgewinne ist vielmehr die gestiegene Aussicht auf eine Lösung der italienischen Bankenkrise. Der Staat – wer sonst – ist offenbar bereit, der Unicredit ein Milliardenpaket an faulen Krediten abzunehmen. Das gibt den Aktien der gesamten Branche Auftrieb, frei nach dem Motto: Was stark fällt, muss auch wieder steigen. Eine Erholungsrallye, die noch etwas anhalten kann, mehr nicht.

DAX testet wichtige Unterstützung

Es bleibt weiterhin alles auf Messers Schneide, nicht zuletzt charttechnisch. Der DAX testete in der letzten Woche mehrmals die Unterstützungszone bei 10.500/10.450 Punkten, konnte sich aber nicht zuletzt dank einer robusten Wall Street über dieser Marke behaupten. Damit wurde auch die seit Mitte Juli bestehende kurzfristige Aufwärtstrendlinie bestätigt.

Richtungsweisend ist das aber noch nicht. Erst bei einem nachhaltigen Bruch des Widerstands bei 10.640 Punkten sind weitere Kursgewinne zu erwarten. Ein Abrutschen unter 10.450 hätte weitere Verluste bis 10.300/270 Punkte zur Folge.

Chart & Info
  • Aktueller Kurs
    10.647,83 Punkte
  • Unterstützungen
    10.500, 10.450, 10,300, 10.270
  • Widerstände
    10.640, 10.750, 10.800, 10.970
  • Abstand 200-Tage-Linie
    +580 Punkte
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig seitw langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Also kommt die Zinserhöhung in den USA oder kommt sie nicht? Und was bedeutet das für die Börsen? Ich denke, die US-Notenbank wird zwar nicht bei der Sitzung im September, aber im Dezember den Leitzins anheben. Das war auch 2015 der Fall. Die Börsen schrecken wird das nicht, denn die Erhöhung wird nur kommen, wenn sich die US-Konjunktur bis dahin robust zeigt und es keine neuen Turbulenzen an den Finanzmärkten gibt. Die Aussichten für die Aktienmärkte und auch für den DAX bleiben damit gut, ohne aber zu überschäumender Euphorie Anlass zu geben. Der vielerorts zu spürende Pessimismus scheint aber übertrieben.

Stefan Böhm
Wenig Zeit?
Wertpapier: DAX, Deutsche Bank, Commerzbank
Themen: US-Arbeitsmarktdaten, US-Notenbank, Zinswende, Charttechnik
Bildquellen:
© Marco2811 - Fotolia.com
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