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US-Wahl: Warum ein Absturz an den Börsen droht!

Bei einem Wahlsieg von Donald Trump droht Chaos an den Märkten. Aber auch bei einem Sieg von Hillary Clinton könnten die Börsen einbrechen! Warum?

USA

(Dr. Detlef Rettinger) Die Präsidentschaftswahl in den USA ist derzeit das alles beherrschende Thema an den Märkten. Vor einer Woche blickten die Anleger noch relativ beruhigt nach vorne, denn ein Sieg von Hillary Clinton war sehr wahrscheinlich; die Kandidatin der Demokraten führte in den Umfragen deutlich. Doch seit dem Wochenende hat Donald Trump aufgeholt, vor allem weil die so genannte E-Mail-Affäre wieder in den Blickpunkt rückte.

An den Aktienmärkten sorgte das für große Verunsicherung. Nicht nur an der Wall Street gaben die Kurse nach, auch die meisten anderen Aktienindizes weltweit kamen unter Druck. Der DAX fiel auf den tiefsten Stand seit vier Wochen. Dabei sind es weniger die unterschiedlichen Pläne und Wahlversprechen der Kandidaten selbst, die für die heftigen Kursreaktionen verantwortlich sind, es sind die Erwartungen.

Es ist ganz einfach: Bei Hillary Clinton weiß man, was man bekommt. Es geht im Grunde so weiter wie bisher. Bei Donald Trump ist alles ungewiss und darauf reagieren viele Anleger lieber schon vor der Wahl mit Zurückhaltung. Besser abwarten, lautet das Motto.

Aber was geschieht nach der Wahl, was ist wenn Donald Trump gewinnt, wie werden die Märkte dann reagieren? Und was geschieht bei einem Wahlsieg von Hillary Clinton?

Der Aktienmarkt zittert vor Trump

Ein Wahlsieg von Donald Trump ist weiterhin nicht wahrscheinlich, der Vorsprung der Demokraten ist immer noch groß. Gerade deswegen wäre die Reaktion der Märkte vermutlich besonders heftig. Manche Experten rechnen mit einem Kursrutsch von 10 Prozent und mehr an der Wall Street, nicht zuletzt weil die Aktienbewertungen bereits relativ hoch sind. Viele Anleger werden dann lieber Gewinne mitnehmen oder Verluste begrenzen.

Ob sich daraus ein Abwärtstrend entwickelt, ist aber keineswegs sicher. Nicht selten in der Geschichte haben die Börsen negative Kursreaktionen kurz nach einer Wahl in den Wochen darauf wieder wettgemacht. Das letzte Mal was das so beim Wahlsieg von Barack Obama 2012.

Das könnte auch diesmal so sein, denn Donald Trump hat durchaus ein wirtschaftsfreundliches Programm: Die Staatsausgaben sollen erhöht und die Steuern gesenkt werden. Aber niemand weiß, was er sonst so plant oder von seinen Plänen in Senat und Repräsentantenhaus durchsetzen kann. Für die Exportnation Deutschland wäre ein Wahlsieg von Trump schlecht, da er mehr auf Protektionismus setzt als Hillary Clinton.

Pharmaaktien verlieren unter Clinton

Sollte Hillary Clinton gewinnen, würden die Börsen mit Erleichterung und vermutlich mit Kursgewinnen reagieren, aber nur mit moderaten, denn ihr Wahlsieg wird ja erwartet. Auch sie plant eine Erhöhung der Staatsausgaben, wenn auch nicht so deutlich wie Trump. Das wäre gut für die Börsen.

Dafür werden aber die Aktien bestimmter Branchen unter Druck kommen, z.B. die aus dem Pharma- und Biotechsektor. Clinton will die Kosten im Gesundheitswesen senken und das wird die Gewinne der Unternehmen schmälern. Schon im Vorfeld der Wahl sind viele Pharmaaktien stark unter Druck gekommen, so z.B. die des dänischen Diabetes-Spezialisten Novo Nordisk und der Schweizer Roche. Aus dem DAX gaben die Papiere des Dialyse-Spezialisten FMC nach.

Eine Gefahr für die Börsen haben aber viele nicht im Blick: Ein Erdrutschwahlsieg der Demokraten, bei dem sie die Mehrheiten im Senat und im Repräsentantenhaus gewinnen, würde die Märkte auch erschrecken, denn dann könnte die Clinton-Regierung ihre Politik ohne Gegenwind durchsetzen.

Das bedeutet u.a.: Höhere Steuern für Reiche, mehr Kontrolle der Finanzindustrie, und eine Förderung der Umwelttechnologien. Klingt alles gesellschaftspolitisch nicht so schlecht, würde aber die Kurse an der Wall Street drücken.

Goldrallye bei Trump-Wahlsieg

Ein Wahlsieg von Trump würde die Anleger erst einmal raus aus allen riskanten Anlagen, wie z.B. Aktien, treiben und rein in die bewährten sicheren Anlagehäfen. Dazu zählen die Staatsanleihen erster Bonität. Der Euro-Bund-Future als Barometer des deutschen Rentenmarktes dürfte daher voraussichtlich ebenso zulegen wie die Anleihekurse in den USA. Die Renditen würden im Gegenzug fallen.

Auch langfristig könnten die Anleihekurse in den USA bei einem Trump-Wahlsieg steigen. Der Grund: Sollte er seine protektionistische Politik durchsetzen, könnten ausländische Anleger – allen voran China – die einen Großteil der US-Anleihen halten, diese lieber verkaufen wollen. Warum einem Land Geld leihen, das sich gegen Importe abschotten will?

Ebenfalls stark gefragt wäre Gold. Viele Experten erklären die Edelmetalle sogar zu den Hauptprofiteuren eines Trump-Wahlsiegs. Schon in den letzten Tagen konnte sich der Goldpreis vom Kursrutsch im September erholen und bei einem Wahlsieg von Donald Trump könnte es zu einer regelrechten Gold-Rallye kommen. Auch die Notierungen von Silber und Platin legten in den letzten Tagen zu.

Sollte aber Hillary Clinton gewinnen, dann könnte Gold die Kursgewinne der letzten Tage schnell wieder abgeben. Denn in diesem Fall würden viele kurzfristig orientierte Anleger wieder auf riskante Anlagen mit hohen Renditen setzen und dafür Gold abstoßen.

Und es gibt noch einen weiteren Grund: Bei einem Clinton-Wahlsieg würde auch der US-Dollar steigen und das ist meist schlecht für den in Dollar notierten Goldpreis.

Dollar profitiert von Clinton-Wahlsieg

Der US-Dollar würde bei einem Wahlsieg von Hillary Clinton nicht etwa steigen, weil die demokratische Kandidatin so gut für die USA wäre. Der Grund ist banaler: Wenn die Demokratin gewinnt, dann ist der Weg frei für die US-Notenbank bei ihrer Sitzung im Dezember den Leitzins anzuheben, wie es die meisten Experten erwarten.

Sollte Trump die Wahl gewinnen, wären die Turbulenzen an den Märkten groß und die US-Notenbank würde die Zinserhöhung zumindest verschieben. Der Dollar käme in dem Fall unter Druck.

Ebenfalls gefragt wären bei einem Trump-Wahlsieg Währungen wie der Japanische Yen und der Schweizer Franken. Eine starke Aufwertung beider Währungen wäre schlecht für die Aktienmärkte in Japan und der Schweiz.

Chart & Info
Goldpreis in US-Dollar je Unze
  • Bezeichnung
    Goldpreis in US-Dollar je Unze
  • Aktueller Kurs
    1.292,00
  • Kommentar
    Gold erlebte Anfang Oktober eine deutliche Korrektur. In den letzten Tagen konnte sich der Preis nach dem erfolgreichen Test der Unterstützung bei 1.250 USD aber wieder erholen.

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Bei einem Trump-Wahlsieg käme es zu einem Kursrutsch am Aktienmarkt und der Dollar käme unter Druck. Die Börsen der Exportnationen Deutschland und Japan dürften besonders leiden, der DAX fiele wahrscheinlich stärker als die Wall Street. Dafür würden sichere Anlagehäfen wie Gold sowie die Kurse der Staatsanleihen steigen. Wer als Anleger kurzfristig von einem möglichen, wenn auch unwahrscheinlichen Trump-Wahlsieg profitieren will, sollte auf Gold setzen. Vor dem Wahltag ist das aber höchst riskant.

Bei einem Clinton-Wahlsieg würden die Kurse an den Aktienmärkten steigen. Je stärker vor dem Wahltag die Kurse nachgeben, umso stärker wäre die Erholung. Der Dollar würde steigen und Gold käme unter Verkaufsdruck.

Ein Erdrutschsieg der Demokraten mit Mehrheiten in beiden Häusern würde die Börsen aber ebenfalls nicht freuen. In dem Fall könnte es nach der ersten Erleichterung an den Börsen dann schnell nach unten gehen. Wer als Anleger kurzfristig von einem Clinton-Wahlsieg profitieren will, kann beim DAX oder beim japanischen Nikkei 225 Index long gehen oder mit einem Short-Zertifikat auf EUR/USD setzen.

Das alles ist hochspekulativ, denn niemand weiß sicher, wie die Börsen auf den jeweiligen Wahlausgang reagieren.

Dr. Detlef Rettinger
Wenig Zeit?
Wertpapier: Gold
Themen: US-Wahl, Hillary Clinton, Donald Trump, Aktiencrash, Gold-Rallye, Anleihen, US-Dollar
Bildquellen:
© kromkrathog - Fotolia.com
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