Bankaktien: Auf Chancen lauern!

Banken sind bei Anlegern unbeliebt. Warum es sich trotzdem lohnt, den Sektor im Blick zu haben.

(Nico Popp) Als Bundesfinanzminister Schäuble öffentlich bekundete, die Deutsche Bank sei sicher, ging ein Raunen durch die Anlegerschaft. Warum kommentiert ein amtierender Finanzminister die Geschäftsentwicklung eines Unternehmens? Zugleich schossen die Spekulationen ins Kraut: Wenn Schäuble die Deutsche Bank auch nur erwähnt, wird sicher etwas im Argen liegen, dachten sich viele Beobachter. Tatsächlich ist der Kommentar des Finanzministers vor allem ein Gradmesser für die Nervosität im Markt und in der Politik. Banken sind für die Volkswirtschaft wichtig, gerade in Deutschland mit seinem ausgeprägten Mittelstand.

Doch genau dieser Umstand sollte Anleger eigentlich mehr beruhigen als verunsichern. Banken haben sich seit der Finanzkrise bereits gewandelt. Noch immer schlummern zwar Risiken in den Bilanzen, Abschreibungen sind nicht vom Tisch. Dennoch konstatieren professionelle Anleger, dass die Bereitschaft der Banken, Kredite zu vergeben, gestiegen sei. Zugleich forderten die Kunden wieder mehr Kredite ein. Da das Kapital der Zentralbanken günstig ist, sollten die Voraussetzungen für gute Geschäfte in einem der klassischsten Bereiche für Banken gegeben sein.

Bankaktien werden gebraucht

Dass der Markt Bankaktien derzeit ohne Rücksicht auf Verluste in den Keller schickt, ist den typischen Marktmechanismen geschuldet. Dass über neue Regulierungsmaßnahmen spekuliert wird und der gesamte Sektor medial am Pranger steht, ist ebenso typisch für die Medien. Anleger sollten dennoch einen kühlen Kopf bewahren und nach vorne schauen. Es ist unwahrscheinlich, dass die großen europäischen Banken vom Markt verschwinden. Auch die Politik weiß, dass die Häuser gebraucht werden. Wer spekulativ und antizyklisch investieren will und einen langen Atem hat, kann nach und nach Positionen aufbauen. Am besten diversifiziert in Form von ETFs, z.B. auf den Stoxx 600 Bankenindex.

Chart & Info
Stoxx 600 Bankenindex
  • Name
    Stoxx 600 Banks Index
  • Kommentar
    Im Stoxx 600 Bankenindex sind die europäischen Bankaktien enthalten. Schwergewichte im Index sind die britische HSBC (13,4%), die spanische Santander (7,1%) und die schweizerische UBS (6,2%). Insgesamt dominieren britische Bankaktien mit 28% den Index.
  • Meine Einschätzung
    kurzfristig seitw langfristig auf

Fazit

sprechblase Kurz und kompakt

Nico Popp

Banken stehen am Pranger und die Kurse fallen. Doch die Voraussetzungen für das eigentliche Kreditgeschäft sind nicht schlecht. Auch die Politik weiß, dass Banken gebraucht werden. Anleger können langsam über einen antizyklischen Einstieg nachdenken.

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Wertpapier: Stoxx 600 Banks Index, Deutsche Bank
Themen: Bankenbranche, Bankaktien, ETFs