Auf Hochzins-Anleihen setzen?
Trotz niedriger Zinsen ermöglichen ausgewählte Anleihe-Strategien noch Chancen, z.B. mit High-Yield-ETFs.
(Nico Popp) Viele Privatanleger haben dem Anleihemarkt schon lange den Rücken gekehrt. Aktien gelten oftmals als alternativlos. Doch das ist trügerisch. Wer zu 100 Prozent in Aktien investiert ist, fährt ein großes Risiko und sollte zumindest kurz- und mittelfristig Schwankungen wegstecken können. Doch es gibt Alternativen. Hochzinsanleihen haben während der vergangenen Jahre großen Zuspruch erhalten. Als Hochzinsanleihen (high yield) gelten Anleihen von Schuldern, deren Rating schlechter ist als Investment Grade.
Emittenten, die nicht mit einem Investment-Grade-Rating gesegnet sind, müssen auch heute noch höhere Zinsen zahlen. Trotz des größeren Risikos fliegen Investoren darauf. Privatanleger haben jedoch das Problem, dass die Bewertung von Emittenten und vor allem auch das Managen von Anleihe-Beständen kompliziert sind. Bei Anleihen steckt der Teufel oft im Detail. Doch sollten Investoren deswegen auf Anleihen verzichten?
High-Yield-Anleihen: Das Universum ist groß
Nein! Es gilt vielmehr, diversifizierte Instrumente zu wählen. Entweder aktiv verwaltete Fonds, die in einem Bereich tätig sind, der auch nach Kosten noch eine Rendite verdient. Alternativ dazu gibt es immer mehr ETFs, die entweder High-Yield-Indizes abbilden oder aber versuchen, bestimmte Sondersituationen am Anleihemarkt zu nutzen.
Beispielsweise Fallen-Angels-Strategien, die gezielt Anleihen von Emittenten kaufen, die bei den Rating-Agenturen gerade ihren Investment-Grade-Status eingebüßt haben oder aber Anleihen, die am unteren Ende des Investment-Grade-Universums rentieren.
- Aktueller Kurs
106,99 Euro - WKN / ISIN
A1C3NE / IE00B66F4759 - Kommentar
Der iShares Euro High Yield Corporate Bond UCITS ETF setzt auf Unternehmansanleihen aus der Eurozone mit einem Rating unterhalb von Investment Grade. Seit Jahresbeginn legte der ETF wieder kräftig zu.
Kurz und kompakt
Anleihen gehören auch heute noch in eine ausgewogene Portfolioplanung. Wer auf Anleihen verzichtet, sollte zumindest nicht voll in Aktien investiert sein. Auch Unternehmensanleihen bieten heute interessante Nischen. Gute Fondsmanager oder Smarte-Anleihen-ETFs, schaffen es auch heute, Renditen zu erwirtschaften, die sich sogar nach Kosten sehen lassen können! Anleger müssen aber ein wenig um die Ecke denken und gute Produkte identifizieren.
Themen: High-Yield-Anleihen, ETFs, Anleihemarkt, Renditen