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Das Depot gegen Kursverluste absichern – Geht das?

Wie Du von fallenden Kursen profitieren kannst!

Das Depot gegen Kursverluste absichern – Geht das?

(Lars Erichsen) Erstmals seit einem halben Jahr gibt es eine Korrektur an den Börsen, die diesen Namen verdient. Das heißt: Etwas schwächere Kurse finden nicht sofort wieder Käufer. Sicher spielt auch die Unsicherheit in Bezug auf eine Eskalation der Gewalt im Nahen Osten eine Rolle, der Hauptgrund für die Gewinnmitnahmen ist aber die Geldpolitik in den USA.

Die US-Konjunktur zeigt kaum Anzeichen von Schwäche, vor allem bleibt der Arbeitsmarkt stark und die Inflation bildet sich weniger deutlich zurück als erwartet. Mehrere Vertreter der US-Notenbank, darunter z.B. die Vorsitzende der Notenbank des Distrikts San Francisco, Mary Daly, stellten daher die vom Markt bislang erwarteten Zinssenkungen für die nächste Zeit in Frage. Selbst eine Verschiebung der Zinswende in das nächste Jahr scheint aus Sicht mancher Experten nicht mehr ausgeschlossen.

Ich denke nicht, dass das so kommt, aber das wird von der weiteren Entwicklung der US-Wirtschaft abhängen. Am Anleihemarkt haben die veränderten Zinserwartungen jedenfalls deutliche Spuren hinterlassen, die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist fast wieder auf das Hoch des Jahres 2023 gestiegen:



Der Aktienmarkt zeigte sich dagegen lange unbeeindruckt, das scheint sich nun zu ändern. Zwar ist die Stärke der US-Konjunktur grundsätzlich eine gute Nachricht für die Unternehmen und damit auch für den Aktienmarkt, aber die Börsen haben in den letzten Monaten deutlich stärker zugelegt als die Gewinne der Unternehmen. Das zeigt sich am Anstieg der Bewertungen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Dow Jones Industrial Index z.B. ist in den letzten 12 Monaten um etwa 25 Prozent gestiegen.



Auch die Bewertung an den anderen Aktienmärkten, wie z.B. beim DAX, hat deutlich zugelegt, wenn auch nicht ganz stark wie in den USA. Der DAX gab daher zuletzt ebenfalls nach und ist deutlich unter die Marke von 18.000 Punkten zurückgefallen:



Aus charttechnischer Sicht eröffnet sich nun weiteres Abwärtspotenzial, auch wenn die Konjunkturdaten aus Deutschland zuletzt teils besser ausfielen als erwartet. Besonders die Industrie gibt Lebenszeichen von sich, die deutsche Wirtschaft profitiert offenbar vor allem von der höheren Dynamik im globalen Industriezyklus. Das zeigt sich z.B. am Anstieg des Index der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland, der auch im April unerwartet deutlich zulegte. Schon die Vormonate konnten positiv überraschen, im April gab es den neunten Monatsanstieg in Folge!

Am Aktienmarkt wurde diese positive Entwicklung in den letzten Monaten allerdings bereits vorweggenommen. Daher ist das auch kein Widerspruch zur aktuellen Korrektur. Insbesondere wenn zu der enttäuschten Hoffnung auf deutliche Zinssenkungen noch wachsende geopolitische Unsicherheiten hinzu kommen.

Lässt sich ein Depot gegen Kursverluste absichern?

Sein Depot unter solchen Umständen gegen fallende Kurse abzusichern, das klingt zweifellos sehr verlockend. So wundert es nicht, dass es auch Kollegen gibt, die sogar grundsätzlich zu einer "Versicherung" für das Depot raten. Einen entscheidenden Hinweis unterlassen sie aber in der Regel, ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt: Wann genau ist es soweit, wann solltest Du die Versicherung eingehen? Denn das Timing und die richtige Vorgehensweise sind hier entscheidend.

Die Funktionsweise ist im Grunde genommen recht einfach zu verstehen: Erwartest Du fallende Börsenkurse, dann kannst Du Teile Deines Depots durch den Kauf von Put-Optionsscheinen absichern. Eine Put-Option steigt im Wert, wenn der zugrundeliegende Basiswert fällt. Das gilt für Eurex-Produkte, KO-Zertifikate oder eben Put-Optionsscheine.

Auch ein Vollkasko-Schutz für das gesamte Depot ist möglich. Auf die Berechnung, welche Stückzahl für welche Depotgröße erworben werden sollte und welche Rolle Basispreis und Laufzeit spielen, möchte ich an dieser Stelle aber verzichten. Der Grund: Ein solcher Vollkasko-Schutz ist nicht sinnvoll.

Denn Sicherheit gibt es nicht umsonst, eine Versicherung gegen fallende Kurse ist sogar ziemlich teuer. Die Volatilität, also die Schwankungsbreite des Marktes, hat einen wesentlichen Einfluss auf den Preis einer Put-Option – je höher die Volatilität ist, desto mehr kostet die Put-Option bzw. der Put-Optionsschein. Auch KO-Zertifikate, in diesem Fall Short-Zertifikate, bei denen die Volatilität des Basiswerts kaum eine Rolle spielt, haben einen Haken: Es gibt eine KO-Schwelle, ab der die Zertifikate wertlos verfallen.

Als Faustformel gilt, dass die Versicherung jährlich zwischen 5 und 10 Prozent der Depotsumme kosten wird. In Relation zu den langfristigen Renditen am Aktienmarkt, die je nach Investitionszeitraum zwischen 7 und 9 Prozent liegen, eine stolze Summe. Eine permanente Absicherung würde auf Sicht von Jahren die gesamte Rendite auffressen. Es bleibt daher das Timing-Problem: Eine Short-Position sollte nur für ein ganz bestimmtes Szenario erfolgen.

So lassen sich Schwächephasen zum Vorteil nutzen

Auf lange Sicht werden dagegen diejenigen das meiste Geld verdienen und die Durchschnittsrenditen schlagen, die in Krisenzeiten weiter investieren oder sogar ihre Sparbeiträge erhöhen – „den Dollar für 50 Cent kaufen“, wie es Warren Buffett bezeichnet hat. Das ist der Weg in einem langfristigen Depot!

In einem aktiv gemanagten Depot ist es allerdings durchaus sinnvoll, gegebenenfalls auch von fallenden Kursen zu profitieren. Dabei geht es weniger um eine Absicherung der anderen Positionen im Depot, sondern um die Verbesserung der Gesamtperformance.

In der aktuellen Phase halte ich Reverse Bonuszertifikate für die geeigneten Instrumente, denn mit diesen lässt sich nicht nur von fallenden, sondern bereits von seitwärts laufenden Kursen profitieren. Im „Lars Erichsen“-Depot meines Premium-Anlagemagazins „Rendite-Spezialisten habe ich bereits vor zwei Wochen in das aus meiner Sicht passende Zertifikat investiert.

Mein Fazit

Es ist möglich, dass sich die aktuelle Schwächephase an den Börsen zu einer stärkeren Korrektur ausweitet, entschieden ist das aber noch nicht. Es gibt gute Argumente, die gegen einen scharfen Kursrückgang sprechen.

Sich gegen drohende Korrekturen permanent abzusichern, wird auf Dauer die komplette Rendite verschlingen. Und ein großer Crash kündigt sich in der Regel nicht mit großer Kapelle an, es bleibt also das Timing-Problem, wann genau eine Absicherung einzugehen ist. Als langfristiger Anleger verzichtest Du daher lieber auf Hebelprodukte zur Absicherung.

Kurz- und mittelfristig lässt sich aber mit den geeigneten Instrumenten von einem Kursrückgang oder einer Seitwärtsbewegung an den Börsen profitieren. Dabei geht es allerdings weniger um den Schutz vor zwischenzeitlichen Wertverluste in einem langfristigen Depot, sondern um eine bessere Rendite in einem aktiv gemanagten Depot. Für den Einsatz solcher Instrumente solltest Du aber über das entsprechende Know-how verfügen.

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